In Würde altern
Autor: Bianca Volkert
Bad Kissingen, Dienstag, 14. Januar 2020
Altersarmut geht alle an, findet Brigitte Bauer aus Hammelburg und kämpft gegen das soziale Ungleichgewicht. So hat sie zum Beispiel die Gruppe "Gemeinsam gegen Altersarmut" gegründet.
Um für die Kinder da zu sein, gehen viele Mütter nur in Teilzeit arbeiten, manche bleiben gleich ein paar Jahre zu Hause. Das bedeutet auch weniger Geld der Rentenkasse. Viele Rentner leben in Deutschland an der Armutsgrenze. Arm ist, wer weniger als 917 Euro monatlich zur Verfügung hat. Laut Statistischem Bundesamt waren im vergangenen Jahr 15,6 Prozent der Rentner - vor allem Frauen - betroffen. Die Armutsquote bei Rentnerinnen in Westdeutschland beträgt 16,9 Prozent und in Ostdeutschland 13,4 Prozent. Der derzeitige Mindestlohn reicht nicht aus, um die Altersarmut nach 35 Arbeitsjahren zu vermeiden. Deshalb kämpft Brigitte Bauer aus Hammelburg gegen das soziale Ungleichgewicht.
Bereits im Oktober hatte sie beim Seniorennachmittag in Hammelburg, beim Mitmach-Aktiv Nachmittag, auf ihr Engagement gegen die Altersarmut aufmerksam gemacht. Dies führte zur regen Diskussion unter den anwesenden Senioren und zeigte, wie brisant dieses Thema ist. Auch der VdK hat sich dieser Thematik angenommen.
Sie engagieren sich in Hammelburg bereits in verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Wie kamen Sie dazu, sich gegen die Altersarmut einzusetzen?
Wer sind ihre Mitstreiter?
Birgit Knöchel organisiert Mahnwachen in Eichstätt und Ingolstadt. Karsten Klinzmann, Stephan Frohnapfel und ich in Würzburg und Volker Müller in Schweinfurt. Uwe Remmes aus Ibbenbüren unterstützte die merci Aktion bei dem Seniorennachmittag, bei denen ich mich bei allen Senioren bedankte, die einst Deutschland mit aufgebaut haben. Uwe Remmes steht jeden Freitag mit seinen Mitstreitern in Ibbenbüren auf der Straße. Er ist Gründer der Facebook-Gruppe Wir:"Rentner" gegen Altersarmut!Was ist seitdem geschehen?
Wir Gemeinsam Gegen Altersarmut und Wir: "Rentner" gegen Altersarmut!, formieren uns im Internet, um den Kampf gegen die Altersarmut weiter voran zu treiben. Aktionen wie Demos oder Mahnwachen können so schneller bekannt gegeben werden. Die schnelle Vernetzung formiert Mitstreiter, Freunde und Menschen die verstehen, was unser Ziel ist. Wir sind keine politische Vereinigung, wir sind weder rechts noch links und auch nicht die Mitte! Auch finanzieren wir bisher alle Aktionen aus eigenen Mitteln. Wir wollen die Menschen bewegen, aufzustehen und sich gegen die soziale Ungerechtigkeit zu wehren. Unseren Gruppen schließen sich täglich weitere Mitstreiter und Unterstützer an. Wir freuen uns über jeden, der bereit ist, diesen Weg mit uns zu gehen.Nimmt die Öffentlichkeit ihre Gruppe wahr, und wenn ja durch welche Aktionen?