Druckartikel: In Bad Kissingen blieb das große Chaos aus

In Bad Kissingen blieb das große Chaos aus


Autor: Benedikt Borst

Bad Kissingen, Montag, 21. Januar 2013

Mit gut 20 Zentimetern Neuschnee kam die neue Woche. Es gab schwierige Straßenverhältnisse, allenthalben war im öffentlichen Leben Schneeräumen angesagt, einige Unfälle gab es auch. Aber: Das große Chaos blieb aus.


Die Autofahrer passten sich den Umständen an. Wer Sonntagabend aus dem Fenster schaute und die großen, weißen Flocken beobachtete, die vom schwarzen Himmel zur Erde trudelten, der ahnte es bereits: Früh morgens muss mehr Zeit eingeplant werden, um Schnee zu schippen, sein Auto freizuschaufeln und um zur Arbeit oder Schule zu kommen.

"Wahnsinn, was in einer Nacht 'runterkam", fand der Bad Kissinger Stefan Kuhn. Bewaffnet mit einem motorisierten Schneepflug schickt er sich an, das Grundstück des Quellenhofs und die zugehörigen Fußwege von der 15 Zentimeter hohen Schneedecke zu befreien. Bei rund 1000 Quadratmetern Fläche räumt Kuhn 150 Kubikmeter. Zweieinhalb Stunden lang. "Aber wenn man es jetzt nicht macht und es vereist, dann wird es noch schlimmer."

Verhältnisse beherrschbar

Richtig schlimm wurde es gestern zum Glück nicht.

Die Polizei registrierte am Vormittag nur einen einzigen Unfall. "Das ist insgesamt wenig", teilt ein Sprecher mit. Auch der Unterricht konnte bis auf eine Ausnahme regulär stattfinden: nur in Wildflecken fiel die Schule aus. "Wir mussten zwar mit Verspätungen rechnen, aber insgesamt war es vertretbar zu fahren", kommentiert Schulamtsdirektor Josef Hammerl."Die Busunternehmen sind fachkundig und kennen die Verhältnisse und ihre Busse", sagt er. Sie entscheiden morgens, ob sie ausrücken.

Busunternehmer Reinhard Weltz bestätigt diesen Eindruck: "Wir sind früh morgens ganz normal gefahren und meistens durchgekommen." Abgesehen von der Höhenstraße in Reiterswiesen und ein paar Ecken in Hausen waren die Verhältnisse beherrschbar. "Es war sehr gut geräumt", lobt er.

Sonderschichten nötig

Dafür waren die Mitarbeiter des städtischen Servicebetriebs verantwortlich, die seit vier Uhr morgens mit sieben Groß- und drei Kleinfahrzeugen sowie acht Handräumern in und um Bad Kissingen im Einsatz waren. Die Ortsteile wurden von Subunternehmern geräumt. "Da ist jetzt Manpower gefragt", sagte Betriebsleiter Jürgen Kober.
Angefangen wird bei den Straßen, die vom ÖPNV befahren werden, danach folgen verkehrswichtige Punkte und zuletzt die Nebenstraßen. "Ausnahmsweise haben wir alles geräumt und gestreut", teilte Kober mit.

Eigentlich werden Nebenstraßen nur freigeschoben. Weil in den kommenden Tagen aber starker Frost gemeldet ist, sollten alle Straßen komplett Schneefrei sein. Bevor der Schneematsch zu einer riesigen, spiegelglatten Eisfläche gefriert.