Impfen noch in den Osterferien
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Montag, 22. März 2021
Die BLLV Kreisverbände Bad Kissingen, Hammelburg und Münnerstadt kritisieren, dass bisher nur das Personal an Grund- und Förderschulen ein Impfangebot erhält.
In einer Stellungnahme kritisieren die BLLV Kreisverbände Bad Kissingen, Hammelburg und Münnerstadt die aktuelle Situation an den Schulen. Seit gut einer Woche befinden sich nun alle Schüler des Landkreises Bad Kissingen wieder in der Schule - im Präsenz- oder Wechselunterricht. "Nach neun Wochen Distanzunterricht mit zahlreichen Videokonferenzen war ich sehr froh, meine Schüler live im Klassenzimmer unterrichten zu dürfen", sagt Annabell Fleischmann, Lehrerin an der Mittelschule Maßbach.
Allerdings kritisiert sie als Vorsitzende des BLLV Kreisverbandes Münnerstadt ebenso wie die Vorsitzenden der Kreisverbände Bad Kissingen, Annette Renninger, und Hammelburg, Anja Tobisch, die aktuelle Situation an den Schulen durch die Corona-Pandemie, heißt es weiter.
So schnell wie möglich
Es könne nicht sein, dass nur das Personal an Grund- und Förderschulen ein Impfangebot erhalte. Haben Mittelschullehrer und die Kollegen an den anderen weiterführenden Schulen keinen Schülerkontakt? Besteht hier keine Gefahr, sich eventuell zu infizieren? Schule ja - aber bitte nur mit ausreichend Impfschutz für alle Lehrkräfte - und zwar so schnell wie möglich, möglichst noch in den bevorstehenden Osterferien, wird gefordert.
Wie BLLV Präsidentin Simone Fleischmann fordern auch die drei Kreisvorsitzenden: Impfungen für Lehrkräfte aller Schularten. Zum Schutze aller könne ohne entsprechendes Impfangebot eigentlich nur Distanzunterricht stattfinden.
Mit großer Sorge verfolgen die Vorsitzenden der BLLV Kreisverbände die Pläne des Kultusministeriums zur Selbsttestung auf Corona von Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern - vor allem in den Eingangsklassen und in den Förderschulen.
Noch sind die Selbsttests nicht an alle Schulen geliefert. Sind die Testmaterialien dann endlich überall angekommen, soll die Durchführung der Schülertests in der Schule unter der alleinigen Aufsicht der Lehrkraft im Klassenzimmer zeitgleich mit allen testwilligen Schülern und Schülerinnen einer Klasse erfolgen.
Testungen durch medizinisch geschultes Personal
Die Kreisvorsitzenden finden regelmäßige Testungen prinzipiell sinnvoll und auch wichtig, jedoch sollte dies entweder unter der Verantwortung der Eltern geschehen oder durch medizinisch geschultes Personal und unter besonderen hygienischen Schutzmaßnahmen. Was passiert, wenn sich ein Kind beim Testen in der Schule verletzt? Wer übernimmt die Verantwortung für die Folgen? Wie sieht es mit dem Gesundheitsschutz der Schüler und Lehrer aus, wenn alle gleichzeitig im Klassenzimmer die Maske abnehmen, um eine Probe aus der Nase zu entnehmen? Was passiert bei einem positiven Testergebnis? Gelten dann alle Klassenkameraden und der Lehrer als Kontaktperson 1 und müssen in Quarantäne? Wie geht eine positiv getestete Person damit um, dass ihr Testergebnis quasi öffentlich wird? Wäre es dann nicht sinnvoller, die Tests zuhause durchzuführen, fragen sie.
Annabell Fleischmann betont: "In meiner Schule fühle ich mich eigentlich recht sicher, da wir dank der Verantwortlichen an der Schule und in der Gemeinde schon sehr früh mit Raumluftreinigern, Trennwänden, Desinfektionsmittel und Masken versorgt wurden. Außerdem können wir in allen Räumen und auf dem Pausenhof ausreichend Abstand einhalten. Auch die Schüler unserer Schule verhalten sich sehr verantwortungsbewusst."
Als Kreisvorsitzende des BLLV sorgt sie sich aber wie die anderen Kreisvorsitzenden des Landkreises um die Gesundheit der Lehrer und Schüler an zahlreichen weniger gut ausgestatteten und größeren Schulen. Der BLLV fordert seit Beginn der Pandemie einen umfassenden Gesundheitsschutz an den Schulen mithilfe sinnvoller Test-, Impf- und Hygienekonzepte unter Einbeziehung medizinischen Personals. Allerdings nicht unter fragwürdigen organisatorischen und hygienischen Bedingungen, heißt es weiter in der Stellungnahme.