Druckartikel: Im Park der roten Stiere

Im Park der roten Stiere


Autor: Thomas Mäuser

Bad Kissingen, Donnerstag, 11. Sept. 2014

Die beiden Tiere waren früher bunt bemalt. In ihrer roten Farbe wecken sie bei manchen Passanten eher negative Assoziationen. Umlackiert worden waren sie zum Event der Q-Gütesiegel-Verleihung.
Die rote Farbe ist nicht jedermanns Geschmack. Fotos: Thomas Mäuser


Sie waren mal weg, heuer sind sie wieder da, die Stiere in den Kuranlagen. Allerdings farblich schwer verändert. Einst bunt bemalt, präsentieren sich die Tiere heuer in rot. Blutrot, wie manche meinen. Und das erinnere eher an Schlachthof als an Kur.

Warum die Stiere von bunt auf rot umlackiert wurden, weiß der Leiter der Kurgärtnerei, Martin Christ, nicht.

Das sei unter seinem Vorgänger geschehen, für die Verleihungszeremonie des Qualitätssiegels an Bad Kissinger Betriebe und an die Stadt. Damals stand der Stier rot lackiert im Kurgarten.


Von den Kindern angenommen

Die Kritik an der roten Farbe kann Martin Christ nicht so recht nachvollziehen. Zu oft hat er beobachtet, dass sich die Menschen davon nicht abschrecken lassen: "Der sitzende Stier wird von Kindern sehr in Beschlag genommen." Auf jeden fall seien die Stiere in Rot ein Hingucker. "Farbe ist Geschmackssache", sagt Christ.


Umlackierung?

Demnächst müssen die beiden Paarhufer, einer steht am rückwärtigen Ende der Wandelhalle, der andere längs der Wandelhalle, ins Winterquartier in die Kurgärtnerei. Ob sie im kommenden Jahr farblich umgestaltet oder überhaupt wieder in den Anlagen auftauchen werden, will Martin Christ vorerst offen lassen.

Entdeckt hatte die Tiere, die in einem Privatgarten standen, Christs Vorvorgänger Hubertus Wehner. Die Besitzerin stellte die - damals drei - Stiere der Staatsbad GmbH als Leihgabe zur Verfügung. Sie waren schon etwas vergammelt, der Bad Kissinger Künstler Lothar Gärtner übernahm die farbliche Überarbeitung. Ihre Sommerweide fanden die Tiere auf der Wiese zwischen Luitpoldbad und Saale.

Inzwischen hat die Kurgärtnerei zwei der Stiere angekauft. Das dritte Exemplar steht in einem Privatgarten in Winkels - noch immer bunt bemalt.