Im Herbst sollen die Bagger rollen
Autor: red
Waldfenster, Donnerstag, 12. März 2015
Nicht nur der Katzenbacher Kirchenpfleger Franz-Peter Jörg hofft, dass noch in diesem Jahr die Abbrucharbeiten beginnen können.
In das Waldfensterer Großprojekt "Kirchenumbau" scheint wieder Bewegung zu kommen. Zur Pfarrversammlung hatte Pfarrer Stephan Hartmann die federführenden Fachleute eingeladen: den Leiter des Bauamtes der Diözese Würzburg, Cesare Augusto Stefano, und den Architekten Christoph Mäckler aus Frankfurt.
Als Einstieg gab Christoph Vierheilig einen kurzen Rückblick auf die letzten Jahre und die vielfältigen Probleme, die in der langen Planungsphase bisher
zu bewältigen waren. Er bat um Verständnis dafür, dass vieles in den zuständigen Gremien erarbeitet werden musste, ohne die Öffentlichkeit zu informieren. Erst jetzt, kurze Zeit nach dem entscheidenden Gespräch am runden Tisch bei der obersten Denkmalpflege in München, könne die konzeptionelle Planung aufgezeigt werden.
Die Zusammenarbeit der verantwortlichen Gremien mit Architekten und Diözese sei harmonisch und sehr gut: "Wir rudern gemeinsam in gleichen Takt in einem Ruderboot".
Kreuzförmiger Grundriss
Architekt Mäckler erläuterte den aktuellen Planungsstand. Das definierte Ziel werde damit erreicht: die Restaurierung und weitere Nutzung der alten Kirche. Der marode Kirchenanbau aus den sechziger Jahren soll abgerissen werden und einem Kirchenvorplatz Raum schaffen. In der alten Kirche werden Altar, Seitenaltar und Kanzel restauriert, die Empore erweitert und zwei untergeordnete Seitenflügeln angebaut. Im neuen kreuzförmigen Grundriss mit dem zentralen Altar wird genügend Platz für die Gläubigen geschaffen. Hinzu kommt noch ein Sakristeianbau. Die Planungsentwürfe wurden vom Architekten ausführlich vorgestellt und beschrieben. Seine Beamerpräsentation und auch das angefertigte Modell verdeutlichten sie anschaulich. Das Modell, das das Architekturbüro angefertigt hatte, wanderte von Hand zu Hand und wurde auch in Details diskutiert.
Pfarrer Hartmann koordinierte die Aussprache und freute sich über die Anregungen. Bei der Abstimmung wurde deutlich, dass die Waldfensterer, ebenso wie im Vorfeld die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat sich sehr gut und mit überwältigender Mehrheit mit dieser Planung identifizieren können. Am gleichen Abend konnte der endgültige Startschuss für die konkrete Planung sowie die vielfältige Detailarbeit gegeben werden. Die nächsten Schritte sind eine Kostenschätzung für das gesamte Projekt und die Finanzierungsplanung. Pfarrer Stephan Hartmann schloss die Versammlung mit der Hoffnung, dass die Bagger vielleicht noch in diesem Jahr anrücken können.
Erste Beschluss vor zwölf Jahren
Damit würde endlich ein Plan realisiert, der vor zwölf Jahren seinen Anfang nahm: Im September 2007 beschloss die Pfarrgemeinde von Waldfenster, den mit vielen technischen Mängeln und kostenintensiven Reparaturen belasteten Kirchenneu- und -anbau von 1962 wieder abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Dabei sollte auf eine solide Bausubstanz und ein tragfähiges Energiekonzept geachtet werden. Knapp 2 Millionen Euro sollten dafür ausgegeben werden. Für Ostern 2011 war die Weihe des neuen Gotteshauses geplant. Aber die schwierige Fianzlage der Diözese hat bisher jede Realisierung vereitelt. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf.