Im Gemeindewald weniger Brennholz einschlagen
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Samstag, 17. November 2012
Eigentlich hatten die Oerlenbacher Gemeinderäte damit gerechnet, mit der Waldwirtschaft Verluste zu machen. Doch jetzt wurde deutlich: Es kommt anders.
Eine gute Nachricht hatte Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU) in der Gemeinderatssitzung parat: "Zum 3. Mal in meinen 23 Jahren schreiben wir im Gemeindewald eine schwarze Zahl. Im Haushalt hatten wir noch ein Minus von 30 000 Euro einkalkuliert. Jetzt kann ein Plus von 4000 Euro erwartet werden." Benjamin Winter, der zu Jahresbeginn die Nachfolge von Bernhard Greiter angetreten hatte, ging auf die Arbeit im Jahr 2012 ein. "Die Holzernte lief ohne große Beeinträchtigungen. Dazu haben wir eine größere Fläche gepflegt und erfüllten im Wesentlichen die Vorgaben des Waldwirtschaftsplans." Der Borkenkäfer schädigte 20 Festmeter. Heftiger wütete bei der Eiche der Prachtkäfer. Er greift aber geschädigte Bäume an.
Geerntet wurden bisher 2027 Festmeter Holz. Der Hiebsatz betrug 2300 Festmeter. In der Endnutzung waren es 1221 Festmeter. Die Bestandspflege umfasste 6,6 Hektar.
2013 wird die Holzernte auf 1855 Festmeter reduziert. Endnutzungen laufen in den Waldabteilungen Lechtertal, Wagental, Hohe Tannen (alle Rottershausen) und Rothschlag in Ebenhausen. Altdurchforstungen sind in Hei miche Lohe, Tanzel und Hohe Tannen (alle Rottershausen) und Forst (Ebenhausen), Jungdurchforstungen in Rannunger Berg, Wagental, Tanzel (alle Rottershausen) und Vorderes Gereuth (Ebenhausen) vorgesehen. Die Bestandspflege erstreckt sich auf acht Hektar. Im Wagental werden 6000 Pflanzen gesetzt. Auf 2,5 Hektar werden Misch- und Konkurrenzwuchs reguliert. Unverändert bleiben die Holzpreise. Ab 2013 dürfen Selbstwerber im Wald nur Biosprit einsetzen, um der Zertifizierungsvorgabe gerecht zu werden.
Der Waldumbau sei nötig, um dem Klimawandel zu begegnen, sagte Wilhelm Schmalen, Abteilungsleiter beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt. Der Eiche komme besondere Bedeutung zu, nachdem sie tiefe Wurzeln schlage. Weniger eigne sich die Kiefer. Deshalb würde dort die Nusssaat fortgesetzt. Er ergänzte: "Die Körperschaftsverordnung schafft ab 1. November einen Gemeinwohlausgleich mit 7,8 Euro je Hektar Wald, wenn Forstbetriebsgemeinschaften oder private Fachleute die Bewirtschaftung führen. Wir vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten möchten die Betriebsleitung beibehalten." Erhard entgegnete: "Wenn die nächste Gebührenanpassung über das AELF ansteht, werden wir die Betriebsleitung neu überdenken."
Diskutiert wurde ein neuer Weg, um die Abteilung "Aspenschlag" mit ihrer Hanglage zu erschließen. Als sinnvoll befand der Gemeinderat die Strecke von der Kreisstraße KG 8 aus die Straße am Hang auf Gemeindegrund entlang. Landgraf schlug vor, die vorgesehenen 500 Meter noch um 200 Meter zu verlängern, um ein größeres Areal zu erfassen. Je Meter dürften 50 Euro anfallen. Die Maßnahme wird eventuell bezuschusst. Die weitere Planung erfolgt 2013.