Hohner Feuerwehr sucht ständig nach Vorstand
Autor: Peter Rauch
Hohn, Montag, 20. Januar 2014
Seit zwölf Jahren steht die Feuerwehr Hohn vor dem gleichen Problem - die Suche nach einem Vorstand mit Kommandanten, Vorsitzendem, Schriftführer und allem was eben so dazu gehört. Dabei ist die Wehr personell sehr gut aufgestellt: Von den rund 200 Hohner Ortsbürgern sind fast 100 in der Feuerwehr.
Die Feuerwehr ist neben dem Schützenverein der einzige Verein in dem Bad Bockleter Ortsteil. 33 von ihnen sind aktive Feuerwehrmänner, bzw. Feuerwehrfrauen, die "Höhner" haben schon vor 45 Jahren Frauen zum aktiven Dienst in ihrer Wehr zugelassen. Auch mit dem Jugendnachwuchs gibt es keine Probleme, wenngleich bei der jüngsten Generalversammlung keine Neuaufnahmen zu verzeichnen waren. Immerhin: Es verließ niemand die Wehr. Dennoch wollte keine/r in die Vereinsspitze gewählt werden.
Einzig Florian Thoma, 2011 zum stellvertretenden Kommandanten gewählt und seit Mai 2013 zudem als kommissarischer Vorsitzender tätig, war für eine weitere Amtsperiode zu gewinnen. In Vertretung des 1. Kommandanten, der kurzfristig seinen Posten niederlegte und zur Dienstversammlung mit Neuwahl nicht anwesend war, leitete Thoma die Sitzung.
Eigentlich fing die Wahl zum Feuerwehrförderverein recht vielversprechend an: Mit Svenja Schmitt (Schriftführerin) und Tatjana Schmitt (Kassier) erklärten sich zwei junge Damen für Ämter bereit, die sie schon eine Zeit lang zur vollsten Zufriedenheit aller Vereinsmitglieder ausgeübt hatten. Bevor es dann zur Wahl des Vorstandes kam, umriss Florian Thoma dessen zukünftige Aufgaben. Zudem habe man per Vereinsbeschluss die Amtszeit des Vorsitzenden auf drei Jahre herabgesetzt, nur der Kommandant und sein Stellvertreter würden wie bisher für sechs Jahre gewählt. Mit der Eintragung als "e.V" ins Vereinsregister sei zudem die Vorstandschaft geschützt und abgesichert.
Mahnende Worte
Kreisbrandmeister Steffen Kiesel - "Es können sich auch mehrere die Vorstandsarbeit teilen" - und Bürgermeister Wolfgang Back - "... schon immer gekämpft, dass hier die Posten besetzt wurden, aber nach 125 Jahren gibt man solch einen Tradionsverein doch nicht so einfach auf" - ging es nach einer "Denkpause" mit der Vorstandswahl weiter. Werner Morgen, der selbst einmal in der Vorstandschaft der Hohner Wehr war, gab zu bedenken, dass die beiden einzigen Ortsvereine wieder enger zusammenrücken sollten. Letztendlich erklärte sich Franz Holzheimer bereit das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen.
Stellvertreter macht den Job
Allerdings fand sich niemand, der/die als sein Stellvertreter/in zur Wahl zur Verfügung stand, ebenso wenig für die Position des 2. Kommandanten. Jetzt wird eine außerordentliche Versammlung nötig, um die vakanten Posten zu besetzen. ,Der bisherige "Zweite", Florian Thoma, wurde einstimmig zum 1. Kommandanten gewählt. Im Gespräch mit ihm und Franz Holzheimer machten beide deutlich, dass das Hick-Hack zwischen Feuerwehr und Schützen ein Ende haben müsse.
Einsatzschwerpunkt der Wehr im vergangenen Jahr war die "Aschacher Leite", also das Waldstück zwischen Hohn und Aschach mit der darin verlaufenden Staatsstraße. Von den elf Einsätzen mussten die Hohner fünf Mal wegen Windbruchs dorthin ausrücken und die Aschacher Kollegen beim Räumen und Zersägen der entwurzelten Bäume unterstützen. Die von der Gemeinde angeschaffte Motorsäge und die Kettensägenlehrgänge, die allein im vergangen Jahr von fünf Kameraden besucht wurden, hätten sich voll ausgezahlt, zudem Mannschaft und Gerät nach einer ansonsten harmlos verlaufenden Windhose mitten im Ort auch noch einen total zerrissenen Kastanienbaum entfernen mussten. Brände gab es im Berichtsjahr keine.