Druckartikel: Hirsch kracht in Windschutzscheibe

Hirsch kracht in Windschutzscheibe


Autor: Susanne Will

Burkardroth, Freitag, 15. Dezember 2017

Großer Schreck am Morgen: Ein kapitaler Hirsch durchschlägt die Autoscheibe eines Audis
Der Audi ist nur noch Schrott: Ein Hirsch sprang ins Auto und zertrümmerte die Windschutzscheibe. Fotos: Privat


Wildunfälle sind derzeit an der Tagesordnung. Doch was einem 61-Jährigen aus dem Landkreis passierte, ist sehr ungewöhnlich: Ihm sprang bei Waldfenster ein Hirsch ins Auto.
Der Unfall ereignete sich am Ende vergangener Woche, der Mann war auf dem Weg zur Arbeit. "Es passierte kurz hinter Waldfenster, etwa 200 Meter nach dem Waldbeginn", erzählt der 61-Jährige. Auch eine Woche nach dem Unfall steckt ihm der Schreck noch in den Gliedern. "Es ging furchtbar schnell: Ich habe links einen Schatten an der Böschung bemerkt, und dann ist der Hirsch mit einem Affenzahn auf die Straße gerannt."
In dem Moment hat er nur eines registriert: "Wie groß dieses Tier war." Um adäquat reagieren zu können, geschah alles viel zu schnell: "Das Tier sprang plötzlich in die Höhe und mir mit seiner Körperseite direkt auf die Scheibe." Die Scheibe barst, kleine Splitter verletzten den Mann an den Händen, der Körper des Tieres wurde in den Straßengraben geschleudert.
Der 61-Jährige bremste, hielt an, "in dem Moment funktioniert man einfach", erinnert er sich. Zunächst sah er nach dem Tier, es lebte noch. "Ich bin nicht näher hingegangen, ich wusste ja auch nicht, ob er wieder aufsteht", doch das Tier verendete wenige Minuten später im Straßengraben.
Einige ihm entgegenkommende Autofahrer seien einfach an ihm vorbeigefahren. Dass die nicht gehalten haben, beschäftigt ihn noch, "schließlich haben die den Schaden ja gesehen". Bei den beiden Frauen aus Poppenroth, die ihm dann halfen und das Warndreieck aufstellten, möchte er sich auf diesem Weg herzlich bedanken.
Schnell sei die Polizei da gewesen, auch der Jagdpächter kam. Der Kadaver wurde mit einem Traktor abgeholt, drei Männer waren nötig, um den Tierkörper in die Schaufel zu legen.
Der Audi hat nur noch Schrottwert, doch der 61-Jährige ist froh, dass ihm nichts passiert ist. "Denn was wäre gewesen, wenn er mit dem Geweih voran in die Scheibe geflogen wäre?"