Druckartikel: Hip Hop auf historischen Brettern

Hip Hop auf historischen Brettern


Autor: Werner Vogel

Bad Kissingen, Sonntag, 14. Mai 2017

Bei den Deutschen Meisterschaften 2017 "Dance4Fans & Streetstyle" treten die besten Videocliptänzer Deutschlands im Regentenbau auf.
Das richtige Outfit ist die halbe Miete, wie hier als freche Schuluniform mit rosa Krawatte und dicker Brille. Foto: Werner Vogel


Hallo, was war denn das? Hunderte junge, sportliche Mädchen und Jungs bevölkern am Wochenende das Areal rund um den Regentenbau, lagern auf der Blumenwiese, Tanzen in den Arkaden. Von überall her kommt Musik. Handys filmen unentwegt, jede Steckdose ist belagert um das Smartphone aufzuladen. Bereits am frühen Morgen glühen die Bretter der Bühne. In einer Tour sagt Moderator Tino die Tanzformationen an. Die Musik fetzt, Scheinwerfer flackern. Zu sehen sind dynamische Choreografien zu modernen Beats. So locker und leicht alles rüberkommt, so steckt doch viel Training dahinter.

Da ist dem Veranstaltungsteam der Staatsbad GmbH ein echter Clou gelungen. Der ehrwürdige Max Littmann Saal wird zum Schauplatz eines mehr als 15-stündigen Non-Stopp-Tanzmarathons mit angesagten Videoclip- und Dancefloor-Hits. Unter dem Motto: "Du bist der Star" reisen mehr als 300 Formationen von Tanzschulen aus Deutschland an, um sich einer Jury zu präsentieren, vor allem aber um Spaß zu haben und ihren Sport auszuleben.


Perfekte Organisation

Die Kissinger Filiale der Tanzschule Tinos Dance World aus Bad Neustadt richtet die Deutsche Meisterschaft Dance4Fans in den Kategorien "Solo", "Smallgroup" und "Team" aus. Alles ist perfekt organisiert: Die Bühne ist verlängert. Im hinteren Teil des Saales wurde eine Empore für die Technik aufgebaut. Von dort aus haben die Juroren eine erhöhte Sicht auf die Tanzfläche. Die drei Erstplatzierten jeder Kategorie qualifizieren sich für die Europameisterschaft. Vorbilder sind die Choreografien, die aus Videoclips von VIVA, MTV und Videoportalen bekannt sind.

Ina Peters von der Tanzschule Tinos Dance World hat alles im Griff. Sie strahlt, dass der Max- Littmann-Saal ausverkauft ist: "Es ist für die Teilnehmer doch etwas Besonderes, in diesem Ambiente aufzutreten" meint die junge Tanzlehrerin.


Aus Husum in die alte Heimat

Das ist auch der Grund weshalb sich Nadine Bender und ihre Gruppe "UnXpected" von Deutschlands nördlichstem Zipfel nach Bad Kissingen aufgemacht hat. Sie ist in der Kurstadt aufgewachsen, mit 17 nach Husum gezogen und hat sich mit einer Tanzschule selbstständig gemacht. Ihr Auftritt dauert nur zweieinhalb Minuten, aber sie und ihre Mädels haben es genossen, im Scheinwerferlicht auf der Bühne zu stehen. "Die siebeneinhalb Stunden Zugfahrt sind vergessen, der Eindruck bleibt", sagt Nadine.