Hier kann auch die Seele atmen: Wanderungen auf stillen Wegen
Autor: Heike Beudert
Bad Kissingen, Mittwoch, 25. Mai 2022
Es muss nicht immer nur die Rhön sein. Wir stellen eine Region im östlichen Landkreis Bad Kissingen vor, die noch von Wanderern entdeckt werden will.
Der östliche Landkreis rund um die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Maßbach galt lange Zeit als weißer Fleck auf den Wanderkarten. "Bei uns war gar nix", sagt Ulrike Berninger aus Thundorf. Das hat sich geändert, seit die Gemeinden der VG Maßbach Teil der kommunalen Allianz "Schweinfurter Oberland" wurden. Auf sechs Rundwanderwegen lassen sich die Landschaften rund um Maßbach, Thundorf und Rannungen erleben. Gewandert wird durch altes Kulturland, durch Wiesen, Felder, Wälder und entlang von Bachläufen, vorbei an Teichen und durch Dörfer. Es sind Wandertouren abseits der ausgetretenen Pfade. Gedränge auf den Wanderwegen wie an manchen Wochenenden in der Rhön gibt es nicht. Hier kann auch die Seele durchatmen.
Seit rund zehn Jahren hat sich in der Allianz ein attraktives Wegenetz entwickelt. Zusammengefasst sind Touren in den drei Gemeinden 75 Kilometer lang. Die Themenwanderwege zwischen Randsbach, Lauertal und Rannunger Talwasser gehören zu einem Wanderpaket mit 17 Themenwanderungen innerhalb der kommunalen Allianz Schweinfurter Oberland.
Bis vor zehn Jahren gab es in dieser Ecke des Landkreises so gut wie keine Wanderwege. "Nach Münnerstadt hat es aufgehört", sagt Ulrike Berninger. Sie sei früher viel herumgekommen. Die Wandermöglichkeiten anderswo haben sie immer fasziniert. Deshalb war sie froh, als von der Allianz die Initiative ausging, die Region wander-technisch aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. "Wir haben eine wunderschöne Gegend", sagt Ulrike Berninger.
Als Wanderführerin in der Allianz begleitet die Thundorferin Wandergruppen auf dem Ritterweg, den sie mit konzipiert hat. "Die Leute sind begeistert", hat sie festgestellt. Von der fränkischen Toskana hätten einige schon gesprochen. Der Ritterweg ist eine abwechslungsreiche Runde, die vom Thundorfer Wasserschloss über die historischen Kreuzwegstationen von Theinfeld bis zur Quelle des Randsbaches und zu den Ausläufern der Haßberge führt. Wer Glück hat, kann sogar einem Biber begegnen.
Der Maßbacher Wanderführer Dieter Bardolf hat in seiner Heimatgemeinde das Wegenetz mit gestaltet. Die Touren gefallen ihm alle sehr gut. Gerne mag er den Lauertalweg. "Das ist eine wunderschöne Runde." Einen wirklichen Lieblingsweg habe er jedoch nicht. Alle Runden, auch die beiden Rannunger, seien sehr gelungen.
Dabei sei es gar nicht so einfach gewesen, die richtige Routenwahl zu finden, erinnert sich Dieter Bardolf an die Anfänge zurück. Die Wege sollten naturnah sein, andererseits konnte man nicht einfach Pfade in einen Wanderweg umwandeln. Abwechslungsreich sollten die Wege zudem sein und auch immer wieder Aussicht auf die Landschaft und die Rhön bieten.
Touristisches Potenzial
Für den Maßbacher Bürgermeister und Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft, Matthias Klement, haben die Themenwege touristisches Potenzial. Er hat den Eindruck, dass die Beliebtheit steigt. Mit dieser Meinung ist Klement nicht alleine. Auch Dieter Bardolf und Ulrike Berninger sprechen von einer guten Resonanz. Die örtlichen Bauhöfe kümmern sich um die Pflege, die Allianz um die Vermarktung.