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Heiße Rhythmen im Großen Saal


Autor: Dieter Britz

Bad Kissingen, Sonntag, 03. August 2014

Zwölf hochkarätige Tanzpaare wetteiferten um den LTVB-Trophy in lateinamerikanischen Tänzen im Großen Kursaal.
Anton Skuratow und Alona Uehlin (TTC München), die deutschen Vizemeister in den Standard-Tänzen, begeisterten die Besucher des Gala-Balles im Regentenbau. Fotos: Dieter Britz


Der Landestanzsportverband Bayern (LTVB) zählt schon lange zu den gern gesehenen Stammgästen in Bad Kissingen. Am Samstag wetteiferten im Regentenbau zwölf hochkarätige Tanzpaare aus ganz Deutschland um die LTVB-Trophy in den lateinamerikanischen Tänzen. Der Schautanz der amtierenden deutschen Vizemeister in den Standard-Tänzen, Anton Skuratov und Alona Uehlin vom TTC München begeisterte die Gäste und Zuschauer, die auch selbst zu den Klängen der

Showband "Firebirds" auf der Tanzfläche aktiv werden konnten.

Hervorragende Kooperation

"Wir haben seit Jahren eine hervorragende Kooperation mit der bayrischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH. Wir organisieren das Tanz-Turnier, das Staatsbad den Ball", sagt Rudolf Meindl, der Präsident des Landestanzsportverbandes Bayern in seiner Begrüßung. Er dankte der Stadt Bad Kissingen, die durch den Zweiten Bürgermeister Anton Schick vertreten war, denn ohne Unterstützung durch die Stadt bzw. das Staatsbad sei ein Turnier dieser Qualität nicht ohne weiteres durchzuführen.

Alle zwöld Paar sind gekommen

Die zwölf Spitzen-Tanzpaare seien trotz überfüllter Terminkalender mit Wettkämpfen im In- und Ausland der Einladung zum Turnier in Bad Kissingen gefolgt, obwohl sie alle schon in der nächsten Woche am weltgrößten Tanzsportereignis, der German Open Championship in Stuttgart teilnehmen. "Darauf sind wir besonders stolz", sagt Meindl. Zum ersten Mal seien diesmal alle zwölf eingeladenen Tanzpaare auch tatsächlich erschienen. Der Präsident des Landestanzsportverbandes begrüßte neben zahlreichen hochrangigen Verbandsfunktionären, die sich selbst ein Bild machen wollten, auch die Mitglieder einer Bundes-Wertungsrichter-Schulung. 115 Tanzsport-Experten hatten den ganzen Tag über im Regentenbau an einer Veranstaltung zum Erhalt ihrer Wertungsrichter-Lizenzen und zur Weiterbildung teilgenommen.

Wertungsrichter sehen alles

Schon in der Vorrunde des Turniers mit allen zwölf Tanzpaaren hatten die fünf Wertungsrichter aus ganz Deutschland keine leichte Aufgabe, denn alle absolvierten ihre lateinamerikanischen Tänze mit Bravour und zumindest Laien hatten es schwer, Unterschiede in der Qualität zu erkennen. Doch die Wertungsrichter erkannten jeden kleinen Patzer und Formfehler und nur sechs der Paare erreichten die Finalrunde. Diesmal wurde offen gewertet und die Gäste konnten genau erkennen, welche Platzziffern vergeben wurden - wie früher in der Schule war die "1" die begehrteste Note.
Als strahlende Sieger gingen schließlich Jan Dvoracek und Malika Dzumaev (Grün-Gold Club Bremen) hervor, die die gläserne Trophy des Landestanzsportverbandes Bayern mit an die Weser nehmen konnten. Der zweite Platz ging an Maxim Stepanov und Emma Lena Koder (Schwarz-Weiß-Club Pforzheim), der dritte an Artur Balandin und Anna Salita (TTC Rot-Weiß-Silber Bochum).

Ein Hochleistungssport

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Schautanz der amtierenden deutschen Vizemeister in den Standard-Tänzen, Anton Skuratow und Alona Uehlin (TTC München). Im vorigen Jahr waren sie Europameister und Deutscher Meister 10-Tänze und Finalist beim GrandSlam-Finale Standard der World Dance Sport Federation in Shanghai 2013.
Ihr Auftritt und natürlich auch der ihrer Kollegen machte den Zuschauern am Rand der Tanzfläche und oben auf der Galerie deutlich, dass Turniertanzen wirklich ein Hochleistungssport ist.
Auch nach Abschluss des eigentlichen Tanzturniers leerte sich der Regentenbau noch lange nicht, denn die Gäste schwangen nach den Rhythmen der Showband Firebirds (Fulda) selbst das Tanzbein. Von Wiener Walzer bis zu Rumba und Mambo mit Hits aus fünf Jahrzehnten wurde alles geboten.
Allerdings warnte Rudolf Meindl "machen Sie es nicht den Turniertänzern nach, sonst müssen sie morgen vielleicht zum Physiotherapeuten, aber davon gibt es in Bad Kissingen ja wohl genug".