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Heimatverein setzt auf Jugend


Autor: Sigismund von Dobschütz

Steinach an der Saale, Sonntag, 09. November 2014

Kinder und Jugendliche sollen für die Belange des Dorfes und der Heimat stärker begeistert werden. Der erst elf Jahre alte Heimatverein hat erste Überlegungen umgesetzt, jetzt wird vor allem nach einem Domizil für die Jugendgruppen gesucht.
Pfarrer Michael Kubatko (Mitte) als Schirmherr des Steinacher Pfingstfestes 2014, umringt von Mitgliedern des Heimatvereins und Bürgermeister Wolfgang Back (rechts). Fotos: Sigismund von Dobschütz


Eigentlich hätte der Heimatverein Steinach schon bei der Mitgliederversammlung 2013 die Neuwahl seines Vorstandes auf die Tagesordnung setzen müssen. Doch wegen der bereits 2012 begonnenen Vorbereitung zum Pfingstfest 2014 war die Wahl auf die Generalversammlung verschoben worden.

Jetzt war es aber soweit: Am vergangenen Samstag wurde beim Heimatverein gewählt und erwartungsgemäß die bisherige Vorstandschaft, ergänzt um drei zusätzliche Posten, auf weitere drei Jahre im Amt bestätigt.
In seinem Jahresbericht verwies Vorsitzender Frank Schmitt auf das Bemühen der Vorstandschaft, Kinder und Jugendliche für den Heimatverein zu begeistern. Dies sei mit der Gründung der Jugendgruppe zwar ansatzweise gelungen, doch deren endgültiges Domizil nicht gefunden. Für die Sommermonate genüge zwar der Bauwagen, der inzwischen sogar mit Strom versorgt wird, "doch jetzt fehlt noch ein passendes Winterquartier", rief Schmitt die Dorfgemeinschaft zur Mithilfe auf.

So soll es gelingen

Die im vergangenen Winter genutzten Räume im alten Rathaus seien langfristig nicht verfügbar, bestätigte Bürgermeister Wolfgang Back: "Da probt der Musikverein und lagern auch seine Instrumente." Momentan ist die Jugendgruppe deshalb obdachlos. Nach Bildung einer Gruppe für ältere Jugendliche will der Heimatverein zusätzlich noch die Altersgruppe der Fünf- bis Dreizehnjährigen ansprechen und in die Vereinsarbeit einbeziehen. Schmitt gab sich zuversichtlich, dieses Ziel bald zu erreichen: "Wir sind guter Dinge." Pfarrer Michael Kubatko begrüßte das Bemühen der Vorstandschaft: "Man muss Kindern und Jugendlichen einen Platz und Perspektiven geben."

Kubatko dankte dem Heimatverein für die ihm erwiesene Ehre der Schirmherrschaft über das vom Heimatverein heuer organisierte Pfingstfest. Den Schirm habe man allerdings nicht gebraucht, erinnerte sich Frank Schmitt an die drei Festtage, denn mit Außentemperaturen von 37 Grad sei es "doch verdammt heiß" gewesen. Das mag manchen Steinacher vielleicht sogar vom Besuch des Pfingstfestes abgehalten haben, räumte der Vorsitzende rückblickend ein. Doch das Fest sei "eine runde Sache" gewesen. "Wir sind stolz auf unser Großprojekt."

Finanziell hat's gepasst

Immerhin habe der Heimatverein einen Umsatz von 68 000 Euro verbuchen können. Bei Ausgaben von 63 000 Euro blieb der Vereinskasse somit ein Gewinn von 5 000 Euro. Außerdem könne man, so Schmitt, etwa 7 000 Euro von den Ausgaben abziehen, da es sich dabei um langfristige Anschaffungen gehandelt habe, die weiterhin im Eigentum des Vereins bleiben. Die nächsten zwei Pfingstfeste würden vom TSV und von der Feuerwehr organisiert. Ob es auch 2017 ein solches Fest in Steinach geben werde, mochte Schmitt auf Nachfrage unserer Zeitung noch nicht bestätigen.

Umbau der Henneberghalle

Bürgermeister Wolfgang Back ging in diesem Rahmen auf die Baumaßnahmen in der Henneberghalle ein. Die Sanierung würde am 12. Januar beginnen, das Ende sei bereits zum Jahresende 2015 geplant. Ob dieser "strenge Zeitplan" eingehalten werden kann, so Back, sei nicht zuletzt abhängig vom Eintreffen der Zuschüsse aus verschiedenen Fördertöpfen. "Bei Verzögerungen sollten wir nicht nach Schuldigen suchen, sondern gemeinsam Lösungen finden", appellierte der Bürgermeister an alle Vereine und Nutzer der Steinacher Mehrzweckhalle. Der Bürgermeister zur Vereinsarbeit im Allgemeinen im dem Ortsteil: "In Steinach läuft"s."

Dokumentation überreicht

Steinachs Altbürgermeister Helmut Schuck überreichte dem Vorstand eine Dokumentation über die 25-jährige Partnerschaft mit der niederbayerischen Gemeinde Steinach (Landkreis Straubing). Schuck ermunterte den Verein, sich nach Archiv- und Lagerräumen umzusehen. "Der Verein braucht ein Heim." Vorsitzender Frank Schmitt nahm die Anregung auf, gab aber zu bedenken, dass damit auch finanzielle Verpflichtungen verbunden seien. Diese könne sich der erst elf Jahre alte Verein "noch nicht ans Bein binden".


Vorstand

Der Vorstand des Heimatvereins Steinach setzt sich derzeit so zusammen:
Frank Schmitt (Vorsitzender), Sascha Dechant (stellvertretender Vorsitzender), Florian Steinert (Kassier), Vanessa Klöffel (1. Schriftführer), Herbert Klöffel (2. Schriftführer), Lorena May (Abteilung Jugend), Marcel Dünisch (Jugendbeauftragter), Uto-Paul Schmitt (Abteilung Historie), Andreas Freibott (Abteilung Fasching), Sebastian Päsold (1. Obmann Kirmes), Simon May (2. Obmann Kirmes).