Ziegen als Landschaftspfleger in Sulzthal

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Die Ziegen sollen die Gehölze kurz halten. Foto: Arkadius Guzy
Die Ziegen sollen die Gehölze kurz halten. Foto: Arkadius Guzy
Landrat Thomas Bold (links) und Schäfer Dietmar Weckbach begleiten die Ziegen auf den Hang des Brachbergs. Foto: Guzy
Landrat Thomas Bold (links) und Schäfer Dietmar Weckbach begleiten die Ziegen auf den Hang des Brachbergs. Foto: Guzy
 
Die Herde hat kräftig Nachwuchs bekommen. Die Zahl der Tiere ist mittlerweile stark angewachsen.Foto: Arkadius Guzy
Die Herde hat kräftig Nachwuchs bekommen. Die Zahl der Tiere ist mittlerweile stark angewachsen.Foto: Arkadius Guzy
 
Ziegen bei SulzthalFoto: Arkadius Guzy
Ziegen bei SulzthalFoto: Arkadius Guzy
 
Ziegen bei SulzthalFoto: Arkadius Guzy
Ziegen bei SulzthalFoto: Arkadius Guzy
 
Ziegen bei SulzthalFoto: Arkadius Guzy
Ziegen bei SulzthalFoto: Arkadius Guzy
 

Seit knapp zwei Jahren bewahrt eine Ziegenherde die Hänge entlang der Saale vor Verwilderung und Verbuschung. Die Tiere helfen damit, die Artenvielfalt zu erhalten.

Nach fünf Monaten im Stall dürfen die Ziegen wieder in die Natur hinaus. Die Tiere zerstreuen sich sogleich, springen ins Gebüsch oder legen sich in die Sonne. Die Ziegen brauchen etwas Zeit, bis sie sich an das Leben unter freiem Himmel wieder gewöhnt haben, sagt Dietmar Weckbach. Der Schäfer betreut die Herde im Auftrag des Landkreises. Die Tiere helfen bei der Landschaftspflege im Saaletal.

Die Ziegen machen dabei einfach das, was sie am besten können: Sie knabbern an Zweigen, Blättern und Gräsern. Sie verhindern, dass die Landschaft wild zuwächst. Dadurch bleiben die ökologisch wertvollen Trockenstandorte erhalten, was seltenen Tier- und Pflanzenarten den Lebensraum sichert.

Ziegen bieten im Vergleich zu Schafen den Vorteil, dass sie auch an Gehölze rangehen, erklärt Weckbach. Jedoch kosten die Ziegen mehr Anstrengung bei der Haltung, weil sie frecher und neugieriger seien.

Die Ziegen sind beliebt

Der Einsatz der Tiere hat sich seit dem Beginn des Projekts im Jahr 2013 bewährt. "Die Leute in Engenthal wollen die Ziegen wieder haben", berichtet Roland Lenhart, der Verantwortliche am Landratsamt. Rund um die Trimburg und in Engenthal weideten die Tiere im vergangenen Jahr. "Die Leute haben gesehen, dass es funktioniert", sagt Weckbach. Und skeptische Grundstückseigentümer überzeugte er, indem er die Tiere kurzerhand auf deren Fläche ließ.

In diesem Jahr ist der Brachberg bei Sulzthal der erste Einsatzort für die Ziegen. Von der mittlerweile auf 400 Tiere angewachsenen Herde sind nun zunächst 80 Stück als Landschaftspleger aktiv. Die anderen Tiere stoßen noch dazu. Im Augenblick bietet die Natur für die komplette Herde allerdings noch zu wenig zu fressen. Lenhart erläutert: "Gegenüber dem Vorjahr ist die Vegetation etwa 14 Tage hintendran."

Nach sechs Wochen in Sulzthal geht es für die Ziegen unter anderem wohl auf den Schwedenberg bei Elfershausen, nach Engenthal und auf den Sodenberg. Ab November müssen die Tiere zurück in den Stall, weil ihnen Nässe nicht bekommt. Die Herde ist Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts "MainMuschelkalk". Es soll das Schutzgebietsnetz "Natura 2000" umsetzen.