Zeichen der Solidarität
Autor: Winfried Ehling
Hammelburg, Montag, 26. Dezember 2016
Mit Kerzen in der Hand gedachten rund 150 Bürger auf dem Marktplatz dem Leid und der Not der Menschen in Syrien.
Ein Zeichen der Solidarität mit den leidenden Menschen in Syrien setzte das Bündnis 90/Die Grünen und die Bürger für Umwelt am Freitagabend auf dem Marktplatz. Rund 150 Menschen mit Kerzen in der Hand wohnten der Demonstration für Humanität und Mitgefühl vor dem Hammelburger Weihnachtsbaum bei.
"Jedes Zeichen ist wichtig damit die Weltgemeinschaft das Sterben und das Leid in Syrien beendet", unterstrich Grünen-Kreisrat Volker Partsch im Vorfeld der Kundgebung. Zwar könne man selbst nicht aktiv eingreifen, aber doch daran erinnern, dass man an die Notleidenden denke.
Das bestätigte die Bundeswahlkreiskandidatin der B90/Grünen, Manuela Rottmann, anhand der Aussage eines Syrers mit dem sie in Kontakt steht und der sie bat: "Bitte denkt an uns - es nützt etwas". Natürlich werden auch materielle Güter und Geld gebraucht. Doch die guten Gedanken von Menschen in aller Welt spenden den von Krieg, Hunger und Elend Gepeinigten offenbar Hoffnung und Trost.
Zuvor schilderte Pfarrer Burkhard Hose, Hochschul-geistlicher in Würzburg, einige Beispiele, darunter das eines Flüchtlings aus Aleppo, der seine Lieben verlor und in Deutschland Zuflucht suchte. Auch er appellierte an Solidarität und Nächstenliebe. "Es geht um mehr als Argumente, es geht um Haltung. Und es geht um Menschlichkeit und Beistand", so der Friedenspreis-Träger, dessen Bitte auch den Politikern galt.
Aufruf zu mehr Humanität
Vor dem Hintergrund des Attentats auf einem Berliner Weihnachtsmarkt forderte der in Hammelburg gebürtige Pfarrer dazu auf, nicht jeden Geflüchteten unter Generalverdacht zu stellen. "Gerade jetzt brauchen wir noch mehr Humanität und nicht weniger", schloss er seine Rede.Nicht nur die Zahl der Teilnehmer war beeindruckend. Man sah den Menschen die Betroffenheit über die besagten Schilderungen an und das Mitgefühl war fast greifbar.
Die Kundgebung, die Stellvertretende Landrätin Monika Horcher (B90/Grüne) moderierte, war erfreulicherweise frei von Wahlwerbung für das nächste Jahr. Matthias Uebel (George) und Antje Kopp und ihre Tochter umrahmten mit passenden Musikstücken und Songs die Kundgebung.
Etwas überraschend trat auch Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) vor das Mikrofon. Er gestand: "Wir gehen aus der Stadtratssitzung nach Hause, in der wir - angesichts der Ereignisse in Berlin und Syrien und anderswo - über vergleichsweise banale Dinge streiten." Auf das Weltgeschehen könne Hammelburg wohl keinen Einfluss nehmen, "doch Solidarität können wir zeigen", meinte der Rathausobere, der "stolz ist auf die hervorragende Flüchtlingsarbeit", die die Saalestadt geleistet hat.
Vize-Landrätin Horcher dankte den Gekommenen und den Musikern. Die abschließende Melodie, die "George" anstimmte - "We shall overcome" - sangen alle Anwesenden mit.