Wohin fließt das Abwasser?
Autor: Gerd Schaar
Oberthulba, Donnerstag, 30. Juni 2016
Welche neue Kläranlage für Schlimpfhof in Frage kommt, muss demnächst geklärt werden.
Wenn es um Abwasser geht, dann ist über die kommunalen Grenzen hinweg manchmal die geografische Lage ein wichtiger Entscheidungsgrund für eine Zusammenarbeit. So zum Beispiel für die benachbarten Dörfer von Schlimpfhof die ihr Abwasser bisher in die Kläranlage Albertshausen (Betreiber Oberthulba) entsorgen.
Jetzt wird in den verschiedenen Kommunen überlegt, ob die Orte Albertshausen und Poppenroth nach Wegfall der Kläranlage Albertshausen ihr Abwasser zusammen mit dem Schlimpfhofer Abwasser zur Kläranlage des Abwasser-Zweckverbandes (AZV) Thulba-Saale abwärts nach Hammelburg fließen lassen, oder ob sie ihr Abwasser über den Berg hinauf in Richtung Kläranlage der Stadt Bad Kissingen pumpen werden. Schlimpfhof wird in jedem Fall über den AZV sein Abwasser entsorgen, ist doch Oberthulba schon längst dort Vollmitglied.
Entschieden werden soll demnächst, nachdem Bürgermeister Gotthard Schlereth auch mit Bad Kissingen Stadt über die Modalitäten gesprochen hat. Er erinnerte jetzt den Marktgemeinderat, dass bis auf Wittershausen und Schlimpfhof alle Ortsteile an den AZV angeschlossen seien.
Kapazität reicht aus
"Die Kapazität der bestehenden Kläranlage in Hammelburg reicht auch für eine Erweiterung des Abwassers aus Albertshausen, Poppenroth und Schlimpfhof aus", bestätigte AZV-Chef Burkhard Oschmann. Vertraglich gebe es zwei Möglichkeiten der Teilnahme an der AZV-Entsorgung, nämlich als Abwassergast (ohne Stimmrecht beim AZV) oder als Vollmitglied (mit Stimmrecht).
Auf jeden Fall sei damit zu rechnen, dass heuer ein technischer Anschluss noch nicht zustande komme, wies Oschmann auf fällige technische Prüfungen, Genehmigung durch die Wasserrechtsbehörde und Abstimmungen in den beteiligten kommunalen Gremien im Vorfeld hin.
Außerdem sollte noch ein Anschlusskanal von Albertshausen bis Oberthulba gebaut werden. Die Sammelleitung zwischen Schlimpfhof und Poppenroth gebe es schon. Eine Trennung der Abwässer aus Schlimpfhof, Albertshausen und Poppenroth sei ab einem gewissen Punkt rein rechnerisch nicht angeraten, hieß es weiter.