Wo die Stadt Geld reinsteckt
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Mittwoch, 01. Juni 2016
Nicht nur die Neugestaltung der Bahnhofstraße kommt in diesem Jahr zumindest ansatzweise in Gang.
Zumindest ein Anfang ist gemacht. Mit 40 000 Euro für ein Verkehrskonzept und 100 000 Euro für weitere Planungen - mögliche Zuschüsse nicht einkalkuliert - sind im diesjährigen Haushalt die ersten Investitionen für die Bahnhofstraße vorgesehen. Der Stadtrat soll das Verkehrskonzept demnächst in Auftrag geben, auch wenn sich nach wie vor nicht alle Fraktionen für das Gutachten aussprechen.
So bezeichnete Reimar Glückler (CBB) in der jüngsten Stadtratssitzung das Verkehrskonzept als unnötig. "Die Verkehrssituation in Hammelburg ist uns bekannt." Er begrüße das Verkehrskonzept nicht, meinte Florian Röthlein ähnlich für die Grünen-Fraktion.
Ein Befürworter des Verkehrskonzepts ist dagegen Sebastian Hose vom Verein für Wirtschaft und Stadtmarketing (VWS). Er erinnerte auf Nachfrage daran, dass sich das Konzept ja auf die ganze Innenstadt beziehe. "Man darf nicht vergessen, dass Maßnahmen in der Bahnhofstraße sich auf die gesamte Innenstadt auswirken", sagte der VWS-Vorsitzende.
Mit der Bahnhofstraße werde nun ein Bereich der Stadt angegangen, der schon lange als wichtig erachtet werde. Konkrete Maßnahmen sind allerdings erst nach 2016 zu erwarten. Die mittelfristige Finanzplanung sieht bis 2019 dafür mehr als zwei Millionen Euro vor. Natürlich erwartet die Stadt Zuschüsse als finanzielle Unterstützung.
Ebenfalls ein Vorhaben für die kommenden Jahre ist die Sanierung des früheren Kaufhauses, damit die Stadt das Anfang des Jahres erworbene Gebäude für die Verwaltung nutzen kann. Die Stadt verspricht sich dadurch die Ersparnis von Mietzahlungen, die bisher für die Räume im Kellereischloss fällig sind.
Andere schon lange diskutierte Vorhaben können dagegen noch in diesem Jahr starten. So ist die Ausschreibung des Brückenneubaus in Morlesau abgeschlossen und der Auftrag vergeben. Die Arbeiten können in den kommenden Wochen beginnen. Die Errichtung der Betonbrücke, die die bisherige Holzkonstruktion ersetzt, kostet rund 570 000 Euro.
Der Stadtteil Seeshof bekommt eine eigene Kleinkläranlage. Laut Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) soll der Bau im September beginnen.
Das Schloss Saaleck braucht einen verbesserten Brandschutz. Die Stadt ist als Eigentümerin gefordert, weshalb auch dafür Geld im Haushalt vorgesehen ist. Für die Feuerwehren in Hammelburg und Untererthal sind Mittel für den Kauf von jeweils einem neuen Fahrzeug eingestellt. Die Anschaffung von Mannschaftstransportfahrzeugen für Diebach und Gauaschach verschiebt sich dagegen auf die Folgejahre.
Und es gibt sogar Vorhaben, für die bisher nicht einmal eine zeitliche Perspektive feststeht. Das wichtigste, das schon seit Jahren die oft zitierte Wunschliste anführt, ist die ehemalige Volksschule. Das Gebäude kann eine Renovierung gut vertragen. Es sei ein Schandfleck für Hammelburg meinte, Hans-Dieter Scherpf in der jüngsten Stadtratssitzung.
Die Stadt brauche ein Konzept für die Volksschule, erwiderte der Bürgermeister. Eine oft genannte Idee ist der Ausbau zu einem echten Bürger- und Vereinshaus, was die Volksschule in der derzeitigen Praxis schon ist. Doch das wird wohl so schnell nicht passieren. Realistisch betrachtet ist es ein Vorhaben für die Zeit ab 2020.