Druckartikel: Windpark Sulzthal: Bereits eine Million Kilowattstunden ins Netz eingespeist

Windpark Sulzthal: Bereits eine Million Kilowattstunden ins Netz eingespeist


Autor: Hilmar Ruppert

Sulzthal, Sonntag, 26. Juni 2022

Der Windpark in Sulzthal ist nun auch offiziell in Betrieb. Die Betriebsführung liege nach erfolgreicher Inbetriebnahme weiterhin in den Händen von Alterric, betonte Betriebsleiter Julius Haferkemper.
Im Turm eines Windrades konnten sich die Besucher über technische Details informieren. Die Alterric-Mitarbeiter gingen auf die Statik der Türme, die Energie-Produktion in der Gondel und Fragen etwa zur Abschaltung der Anlagen ein.


Es sei für die Firma der erste Windpark in Bayern, und in der bisherigen Betriebszeit hätten die drei Windräder schon mehr als eine Million Kilowattstunden an Strom produziert.

Die drei Anlagen vom Typ Enercon E-115 E1 weisen eine Gesamthöhe von rund 206 Metern und einen Rotordurchmesser von 115 Metern auf. Die Gesamtleistung von neun Megawatt reiche aus, um 7000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Etliche Interessierte waren der Einladung von Alterric und dem Markt Sulzthal gefolgt, auch einmal einen Blick in den Turm eines Windrades zu werfen.

Bürgermeister August Weingart betonte, dass die Fertigstellung bei ihm eine gewisse Erleichterung ausgelöst habe, denn die Bauphase habe ihm einiges an Energie und Durchhaltevermögen abverlangt. Er gestand ein, dass es - wie in der Presse richtig veröffentlicht - nicht zu einer Bürgerbeteiligung an einem der Windräder gekommen sei. Grund dafür sei vor allem gewesen, dass ein viertes Windrad bis zuletzt in der Schwebe gewesen sei. Die Entscheidung für einen Windpark in Sulzthal sei nicht nur positiv aufgenommen worden, erinnerte Weingart. Er sei froh, dass der Bürgerentscheid zu Beginn der Planungen hätte abgewendet werden können.

Mehrere Ausgleichsmaßnahmen

Für den Windpark wurden in Sulzthal drei Hektar Ausgleichsflächen angelegt. Dazu gehören Aufforstungen temporär oder dauerhaft gerodeter Waldflächen sowie Ersatzaufforstungen mit einem standortgerechten Laubmischwald. Für Vögel und Fledermäuse wurden Nistkästen und Nisthöhlen geschaffen. Der Betrieb der Windenergieanlage wird darüber hinaus so überwacht, dass Kollisionen der Tiere mit den Anlagen bestmöglich verhindert werden. Im Bereich Alte Straße wurde eine Weinbergmauer als Habitat aufgewertet und eine nebenstehende Kreuzigungsgruppe saniert.

Ein Windrad stehe für ihn als Symbol für Energie, als Symbol für Aufladen und Auftanken, sagte Pastoralreferent Dirk Rudolph. Für manche seien sie Fluch, für manche Segen, heute stehe der Segen im Mittelpunkt, sagte er und sprach einen "Zukunftssegen" für Technik und Beteiligte aus. Für Unterhaltung sorgten die Sulzthaler Musikanten. Alterric-Mitarbeiter beantworteten Fragen.