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Wie in einer Großfamilie


Autor: Gerd Schaar

Ramsthal, Dienstag, 08. November 2016

Ein musikalischer Stammtisch löst das Schulhaussingen im Haus Erlebenskunst ab.
Gesungen wurden alte Schlager, Songs und Lieder aus dem Bereich der Unterhaltungsmusik aus den vergangen 50 Jahren. Vier Schulhausgitarristen "Dieter & Friends" sorgten für die musikalische Begleitung.  Foto: Gerd Schaar


Kreative Offenheit ist ein wichtiges Merkmal nicht nur im beschaulichen Weinort Ramsthal, sondern insbesondere auch im Haus des Vereins "Erlebenskunst". Am Samstagabend gab es dort das Schulhaussingen. In dieser Form sei es die letzte Veranstaltung gewesen, weisen die Vorsitzenden Bernhard Gössmann-Schmitt und Thea Keßler auf den neuen Veranstaltungs-Kalender 2017 hin. Ein Grund für die Änderung sei die abnehmende Teilnehmerzahl in den vergangenen drei Jahren beim Schulhaussingen, erklären sie. Und dennoch: die Stimmung unter den etwa 30 singenden Gästen war am Samstag ganz toll.


Viel Spaß mit Schlagern

Besungen wurden alte Schlager, Songs und Lieder aus dem Bereich der Unterhaltungsmusik aus den vergangen 50 Jahren. Titel von Bob Dylan aus den 1960er Jahren, das musikalische U-Boot "Yellow Submarine" von den Beatles, Tina Turners "Proud Mary" sowie deutsche Ultraleichtkost der Schlagerwelt mit "Heißer Sand", "Rote Lippen soll man küssen" oder "Liebeskummer lohnt sich nicht", standen auf der Auswahlliste. Die vier Schulhausgitarristen "Dieter & Friends" sorgten für die musikalische Begleitung.
Auch Rolf Dotzauer aus Bad Kissingen war unter den Gästen. "Ich schätze die Gemütlichkeit in diesem ehemaligen Schulhaus hoch ein", sagt er der Zeitung. Gerade wird der Liedtext zum Ohrwurm "Alice" in Deutsch per Beamer auf die Wand projiziert. Alle Gäste singen fröhlich mit, besonders gern an der Stelle, wo es auf Englisch heißt: "Alice, who the fuck is Alice?". Erinnerungen an vergangene Zeiten werden in manchen Köpfen geweckt. In der Pause kommt man ins persönliche Gespräch.
"Auch die etwas kitschigen Titel sind mittlerweile so alt, dass sie durchaus als Klassiker gelten können", meint Dotzauer. Man kenne sich nach mehreren Schulhaussingen und genieße die Atmosphäre eines Großfamilientreffens. Hinzu kämen noch der schmackhafte Ramsthaler Wein, der bestens zum Gesang passe, und das angenehme Ambiente im Haus der Erlebenskunst. Dotzauer zieht sein persönliches Fazit: "Kunst, Kultur und hochwertiger Wein, das steht für mich als Geisteshaltung hinter Ramsthal."


In lockerer Atmosphäre

Solche Gedanken rennen beim Verein Erlebenskunst offene Türen ein. Diese öffnen sich auch im kommenden Jahr weiterhin für kreative Ideen und Flexibilität in der Planung. So soll ein "Musikalischer Stammtisch" 2017 das Schulhaussingen ersetzen. Musizieren mit Gesang und Instrumenten in lockerer Atmosphäre sei angesagt, bestätigt Keßler. Neue Ideen und musikalische Partnerschaften seien erwünscht. Keßler: "Alle Wege sind offen!"


Viele weitere Termine

Das spiegelt die aktuelle Entwicklung des Hauses Erlebenskunst wider. "Wir sind als Verein erwachsen geworden und können flexibel reagieren", sagt auch Gössmann-Schmitt.
Dass die Aktiven in ihren Kursen über den Tellerrand von Meißel, Pinsel und Schnitzmesser blicken können, ist allein schon dem Terminplan dieses Monats ablesbar (www.erlebenskunst-ramsthal.de). Da gibt es zum Beispiel Kurse wie "Crossover Geige und Malen - verbinde die Künste", "Konflikte regeln - aus Konflikten lernen" oder "Zukunftsmusik - Aspekte weiblicher Führungskultur". Seit September besteht heuer die Kooperation mit der Akademie Heiligenfeld.


Einsingen auf Weihnachten

Am 23. Dezember gibt es das "Einsingen auf Weihnachten" ab 18 Uhr auf dem Ramsthaler Dorfplatz. Einen reich gespickten Terminkalender mit manchen kreativen Überraschungen präsentiert die Planung für 2017.