Wie grün soll es am Kohlbrunnen bleiben?
Autor: Hans-Peter Hepp
Hammelburg, Donnerstag, 19. Mai 2022
Einen langen Disput gab es um einen geplanten Neubau am "Kohlbrunnen": Die Voranfrage löste eine Grundsatzdebatte im Hammelburger Stadtrat aus.
Grüne Lunge, Baugebiet oder irgendwas dazwischen? Wegen der Voranfrage für den Neubau eines Wohnhauses im Bereich Kohlbrunnen gab es reichlich Redebedarf. Die juristische Grundlage für einen Bau scheint nicht eindeutig, dazu kommen Bedenken wegen des dort vorherrschenden "Gartencharakters". Sicher ist, so Stadtbaumeister Detlev Mohr, dass das Areal als Mischgebiet im Flächennutzungsplan steht und dass auch Zuführungen (Erschließung) in die Fläche reichen. Ob man daraus bereits ein Bauerwartungsland herauslesen kann, wurde mit unterschiedlichsten Argumenten heftig diskutiert. Nach über einer Stunde beendete Bürgermeister Armin Warmuth die Debatte über das Areal, das die Ratsmitglieder bei einem Ortstermin besuchten, und verlegte den Beschluss in die nächste Sitzung.
Vertagt wurde auch der geplante Bericht der Jugendarbeit der Stadt. Bürgermeister Warmuth und das Stadtparlament wollen dem Thema in der nächsten Sitzung ausreichend Zeit einräumen.
Am Ende waren es vier Ratsmitglieder, die sich gegen den Wunsch des AMSC Hammelburg stellten, mit der Rallye Fränkisches Weinland 2022 in Hammelburg Station zu machen. Im abgeänderten Antrag wurde der Routenverlauf für die Prüfung von Diebach nach Obereschenbach dargestellt. Als Begründung für ihr Veto wurden der CO2-Ausstoß, Lärm und Umweltbelästigung angegeben, die Mehrheit der Stadträte begründeten ihr "Ja" mit der guten (Jugend-)Arbeit, die der Verein seit Jahren leistet. Auch die untere Naturschutzbehörde hatte dem Antrag ihr Einverständnis signalisiert.
Schnell ging es bei der Bauanfrage für einen überdachten Mistplatz und eines Offenstalls in Obererthal und für eine neue Rampe zwischen Stadtpfarrkirche und Volkshochschule, letzteres entspricht einem Wunsch des Seniorenbeirats. Ohne Gegenstimme wurden die Pläne befürwortet, das Gleiche gilt für den Abbruch eines Nebengebäudes zugunsten eines Carports - die "Nachgenehmigung" erfolgte einstimmig.
Ohne EDV-Unterstützung musste die Verwaltung den aktuellen Stand für die Planung und die Kosten am Kirchenumfeld in Untererthal präsentieren. Die Ratsmitglieder votierten alle für die vorgelegten Zahlen, für Eigenanteil und Fördergelder. Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE Unterfranken) erhält einen Förderantrag, der Denkmalschutz begleitet die Maßnahme. Und die notwendigen Mittel, so Bürgermeister Warmuth, werden in den Haushaltsplänen berücksichtigt.
Über 116.000 Euro werden die Putzarbeiten am Bürgerhaus kosten. Auf diese Summe beläuft sich das kostengünstigste Angebot. Ursprünglich lag die Kostenberechnung bei knapp 60.000 Euro. Der große Unterschied ergibt sich aus der Preisexplosion in allen Baugewerken und aus der schwierigen Situation vor Ort, in den unterschiedlichen Untergründen und Ebenentoleranzen im Untergeschoss. Der Stadtrat folgte dem Vorschlag der Verwaltung und vergab den Auftrag an die Fuchsstädter Firma Stöth.