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Wie gefährlich ist die Abzweigung?


Autor: Winfried Ehling

Langendorf, Freitag, 11. März 2016

Viele Fragen gab es zur Notwendigkeit eines Kreisverkehrs an der B 287 in der Bürgerversammlung in Langendorf.
Den geplanten Kreisverkehr an der Einmündung der Kreisstraße 37 und B 287 (Foto) sehen der Landkreis, die Polizei und der Markt als "Geschwindigkeitsbremse", die den möglichen Unfallschwerpunkt entschärft.  Foto: Winfried Ehling


Mit zahlreichen Fragen, teils auch mit Kritik, sahen sich Bürgermeister Karlheinz Kickuth und der Gemeinderat in der letzten der fünf Bürgerversammlungen des Marktes Elfershausen im SV-Sportheim konfrontiert. Knapp 50 Anwesende begehrten Auskunft zu den geplanten Maßnahmen im Ortsteil und aktuellen Themen in der Gemeinde.
Die Kirche bleibt im Dorf. So viel steht fest - auch wenn nicht ganz schlüssig ist, in welcher Höhe sich der Markt an den Baulastkosten beteiligen muss. Die Anfrage von Rüdiger Schalke beantwortete Kickuth mit dem Hinweis, dass das Außengeländer auf dem Kirchturm erneuert und gesichert werden müsse. Kirchenverwaltung und Gemeinde wollen sich diese Kosten teilen.
Auf Verlangen von Alfred Straus nach Klärung der Verhältnisse stellte Anton Fleischer aufgrund seiner Recherchen die Baulastverteilung dar. Demnach müsste sich der Markt an allen Baukosten - außer an der Sakristei - beteiligen. Von der Tradition des Pfingstblasens auf dem Außenrundgang des Turmes riet der Bürgermeister heuer ab.
Viel Staub wirbelte der geplante Wohnmobilstellplatz am Gemeinde-Verbindungsweg zwischen Langendorf und Westheim auf, zu dem der Gemeinderat vor einer Entscheidung die Meinung der Bürger abfragte. Die Kosten für den vorgesehenen Stellplatz für vier Wohnmobile bezifferte Kickuth nach Berechnung und Angebotseinholung von Bautechniker Uwe Mützel auf rund 55 000 Euro.
Nach Bauuntersuchungen gebe es keinen tragfähigen Untergrund, was das Vorhaben entschieden verteuert. Auch auf diesem Sektor konnte Fleischer auf Beispiele im Landkreis verweisen, bei denen mit wesentlich weniger Geld - nämlich 20 000 Euro - Stellflächen für die doppelte Anzahl von Wohnmobilen geschaffen wurden.


Auf die Kosten achten

Die Bitte des Langendorfers, die Kosten so gering wie möglich zu halten - da es für diese Maßnahme auch keine Zuschüsse gibt - verhallte nicht ungehört. Der Ratsobere willigte ein, die Finanzmittel für das Projekt auf 20 000 Euro zu senken. "Wenn es mehr kostet, lassen wir es bleiben", konstatierte Kickuth. Die Meinung deckt sich auch mit der des Initiators des Vorhabens, Alfons Hausmann, der in der Ratssitzung bereits eine "abgespeckte Lösung" favorisierte.
Aber auch in anderer Richtung kam zu dem Vorhaben Kritik auf. So bemängelte Angelika Vierheilig, dass es zwar durch Hochwasser und Wasserschutzzone nicht möglich sei, im fraglichen Areal einen Spielplatz oder gar ein Feuerwehrhaus zu errichten, doch ein Stellplatz ist möglich.
Straus fragte: "Wo ist die Attraktivität des Ortes, die Wohnmobilisten anziehen würde?", und traf damit den Standpunkt von Alexander Rohner, der "eine Durchreise-Station" befürchtet und an die Entsorgung auf dem Platz erinnerte. Alfons Geisel schlug vor, bei den örtlichen Gastronomen eine Kostenbeteiligung am Projekt abzufragen.
Warum fordert der Markt von seinem VG-Partner Fuchsstadt keine Miete für die Mitnutzung des Elfershausener Rathauses? Die etwas provokante Anfrage von Ludwig Pfülb erklärte der Bürgermeister damit, dass sich die Flächennutzung beider Gemeinden im Erthal'schen Schloss in etwa ausgleicht. Zudem wurde bei der VG-Gründung vereinbart, keine Miete zu verlangen. Bezüglich des geplanten Kreisverkehrs an der B 287 und der Kreisstraße nach Langendorf und ins Westheimer Industriegebiet bezweifelte Pfülb den definierten Unfallschwerpunkt anhand eines Vergleichs der letzten Jahre. Demnach gab es an der Autobahnabfahrt 28 Unfälle, an der Einmündung der Kreisstraße aber keinen einzigen.


Gefahr wird reduziert

Der Leiter der Polizeiinspektion Hammelburg und Gemeinderat Alfons Hausmann führte hier an, es könne durch Abbieger in Richtung Westheim und vor allem durch Staus aus dem dortigen Gewerbegebiet zu Unfällen kommen. Der Kreisverkehr, der die Geschwindigkeit mindert, sei ein probates Präventivmittel, diese Gefahr zu reduzieren.
Ausgewogenheit bei der Verteilung von Vereinszuschüssen forderte Schalke aufgrund einer Zuweisung an die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiss Elfershausen. Blau-Weiss erhielt einen Einmal-Zuschuss zur Beschaffung von Garde-Kostümen. Die Zuwendung ist auch ein "Lohn" für die ehrenamtliche, vorbildliche Arbeit, die der Verein leistet.
Der Vorsitzende der Langendorfer Musikanten, Eugen Pfeffermann, verwies auf neue Trachten, die die Musiker brauchten. Dazu habe der Landkreis zehn Prozent beigesteuert.
"Der Markt gab nichts", merkte er an. Deshalb will der Gemeinderat dieses Thema noch einmal in einer Sitzung diskutieren.
Der Beschwerde von Rohner wegen der geparkten Groß-Fahrzeuge in der Hauptstraße, schlossen sich mehrere Bürger an. In Höhe des Gasthofs "Stern" seien oft nächtelang Lkw und Fahrzeuge mit Hängern geparkt, was den innerörtlichen Verkehr aus der Saale- und der Wirtsstraße erheblich behindere. Rohner forderte deshalb Sperrflächen in diesem Abschnitt. Dies ist ebenfalls Diskussionsgegenstand im Rat.