Wer kommt, darf auf der Trimburg mitspielen

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"Hey, come on and swing". Die "Oldies" (aber auch Neu-Akteure) jazzen einmal im Jahr im Burghof der Trimburg, was die Instrumente hergeben. Foto: Winfried Ehling
"Hey, come on and swing". Die "Oldies" (aber auch Neu-Akteure) jazzen einmal im Jahr im Burghof der Trimburg, was die Instrumente hergeben. Foto: Winfried Ehling
Dankend angenommen wurde die Spende der Jazz-Musiker auf der Trimburg, die Wolfgang und Renate Görner an den Schatzmeister des Vereins musifit, Otmar Pfister (von links), übergaben. Foto: Winfried Ehling
Dankend angenommen wurde die Spende der Jazz-Musiker auf der Trimburg, die Wolfgang und Renate Görner an den Schatzmeister des Vereins musifit, Otmar Pfister (von links), übergaben. Foto: Winfried Ehling
 

Renate und Wolfgang Görner übergaben einen Scheck an die Förderinitiative "musifit". Das Geld war bei einer der jährlichen Jam Sessions zusammengekommen.

Ein erfreuliches Zubrot konnte der Verein "musifit Trimburg" mit der Spende der Jazz- und Dixi-Musiker verbuchen, die im Juni ihr 15. Konzert im Burghof gaben. Dem Verein, der sich mit Musik, Bewegung und gesunder Nahrung um die Kinder in Schulklassen und Kindergärten bemüht, stehen für diesen Zweck jetzt 400 Euro mehr zur Verfügung.

Renate und Wolfgang Görner übergaben diese Summe an musifit-Schatzmeister Otmar Pfister. Die begeisterten Zuhörer griffen offensichtlich - ob des seltenen Hörgenusses und der Verwendung - bei der kostenfreien Session gerne einmal in die Tasche und füllten den Hut, mit dem Organisatorin Renate Görner "fechten" ging.

"musifit" wurde noch von Hans Schneider ins Leben gerufen, dem es ein Anliegen war, die Jüngsten spielerisch an die Musik, die Bewegung an frischer Luft und ein gesundes Essen heranzuführen. Dem Gründer der "Freunde der Trimburg", Schneider, gelang es mit Talent und Charme, prominente Persönlichkeiten für sein Projekt zu gewinnen wie den Liedermacher Rolf Zuckowski und Landrat Thomas Bold.


Heute fest im Programm

Heute steht musifit mit zahlreichen Veranstaltungen im Jahresplan der Trimburg wie der "Klassenreise zur Musik", dem Kindergartentag, den Grundschultagen oder dem "Bergfest". Besonderen Stellenwert nimmt ein von Alexander Franz einstudiertes Musical ein, genannt sei als Beispiel "Der König hat Geburtstag".

Aktives Dabeisein beim Basteln der historischen Kleidung, Staunen bei der Raubvogelschau, Singen, Theaterspielen und erstes Erlernen an Holz-, Blechblas-, Zupf- und Tasteninstrumenten binden die jüngsten "Kulturschaffenden" auf der Trimburg und in der Musikakademie Hammelburg in das Geschehen ein. Mittels genannter Spenden - und vor allem Zuckowskis Bereitschaft, den Verein im Rahmen seiner Stiftung zu unterstützen - können jetzt Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen an den beliebten Treffen teilnehmen.

Was die Musiker angeht, war es einst wohl ein "Déjà vu" im Hof der Landmarke Trimburg, der die Altvorderen auf die Idee brachte, hier ein "Jammin'" zu veranstalten, um alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. An der Universität in Würzburg studierend, trugen die damaligen "Jungspunde" dem musikalischen Zeitgeist Rechnung, und der hieß Jazz, Dixie, Blues und Rock'n'Roll.


Aus der studentischen Szene

Mit wachsender Begeisterung spielten sie in Kellern und Kneipen der unterfränkischen Bezirkshauptstadt und lockten damit nicht nur Musikbegeisterte, sondern auch Musiker aus der ganzen Region, als deren harter Kern sich die "Main City Stompers" herausbildeten. Dennoch blieb die Band flexibel und nahm immer wieder neue Akteure auf, wenn es den einen oder anderen aus arbeitstechnischen oder anderen Gründen in weit entfernte Gegenden verschlug.


Spontane Besetzungen

Daraus erklärt sich das "Jamming" bei den Auftritten in der Burgruine. "Wer kommt und ein Instrument dabei hat, der kann mitspielen. Die kennen und die können das", weiß Wolfgang Görner. Das bestätigen die Zuhörer, die sich daran ergötzen. "Wir spielen ohne Gage, nur für den Hut, weil wir immer noch Freude an dieser Musik haben", fügt er hinzu.

Nach einem Dutzend Konzerten in den altehrwürdigen Mauern sollte das Musikereignis jedoch ein Ende haben. Der Bandleader kündigte den letzten Auftritt an und traf auf lautstarken Protest und Widerstand des Publikums und die inständigen Bitten, diese Sommer-Musik-Session fortzusetzen. Görner zuckte die Schultern und kam mit seinen "Music-Makers" im nächsten Jahr wieder - bis heute. Das sollte auch so bleiben, denn die "Jazzer auf der Trimburg" haben ihren Erfolg von einst noch einmal aufleben lassen. Nachhaltig. Die Fans dieser Klänge - und es sind nicht wenige - genießen dieses Erlebnis in vollen Zügen. Das Jazzfest auf der Trimburg ist im neuen Jahr schon gebucht.