Weniger Kosten für die Kissinger Straße
Autor: Gerd Schaar
Euerdorf, Freitag, 03. April 2015
Gemeinderat lehnt ein Blinden-Leitsystem ab.
Beton- statt Natursteine für die Kissinger Straße hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Mit einer Gegenstimme wurde außerdem das Blinden-Leitsystem abgelehnt. Damit verringere sich die Bausumme von ursprünglich rund 292 000 Euro auf knapp 237 000 Euro, wie eine Vertreterin des beauftragten Planungsbüros Auktor erklärte.
Ein Blinden-Leitsystem besteht aus speziellen, gerillten Steinen. Ein Sehbehinderter kann die Vertiefungen mit seinem Stock ertasten und auf diese Weise Hinweise zu Querungen oder Richtungsänderungen wahrnehmen.
Auszug aus dem Jugendkeller
Naturstein und Blinden-Leitsystem seien Bedingungen für eine Förderung, sagte die Vertreterin des Planungsbüros.
Es ging dabei um die Planung für die Kissinger Straße im Bereich der Einmündung Ringstraße, also dort wo der historische Turm steht.
"Die in Aussicht stehende Förderung ist zu gering", meinte allerdings Elmar Hofmann (Bürgerblock). Dieser Meinung schloss sich auch Dietmar Büchner (CSU) an: "Außerdem ist Beton pflegeleichter als der gegen Ölverschmutzung empfindliche Naturstein."
Ohne Beschluss wurde das Thema Wirmsthaler Jugendkeller behandelt. Bürgermeisterin Patricia Schießer (CSU) war verärgert darüber, dass sie über den geplanten Auszug der Jugendlichen und über die beantragte Unterstützung durch den gemeindlichen Bauhof zu spät unterrichtet worden sei. "Handelt es sich hier überhaupt noch um Jugendliche?", fragte sie. Denn oft seien Ältere statt der Jungendlichen im Keller angetroffen worden. Außerdem gebe es Sicherheitsbedenken beim Feuerschutz.
Christian Rost (FWG) bestätigte, dass seit mehreren Wochen kein Betrieb mehr im Jugendkeller gewesen sei. Bernhard Herterich (FWG) setzte sich für die Unterstützung der Räumung durch die Gemeinde ein, "ähnlich wie es in Euerdorf geschah".
Auf das Alleinstellungsmerkmal Terra Triassica wies Hofmann hin. Auslöser sei für ihn der jüngste Beschluss des Bayerischen Landtags zum "Naturkundenetz" gewesen. "Warum wird unser Museum, das auf 250 Millionen Jahre Erdgeschichte zurückblickt, gegenüber den restlichen Einrichtungen in Bayern, die nur 150 Millionen Jahre aufweisen können, fördermäßig benachteiligt?", fragte Hofmann. Er vermisse den Einsatz der Landtagsabgeordneten.