Druckartikel: Weinfest als Besuchermagnet

Weinfest als Besuchermagnet


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Montag, 14. Sept. 2015

In Feuerthal wurde am Wochenende kräftig gefeiert. Noch viel lieber würden die Verantwortlichen in naher Zukunft auf einem neuen, umgestalteten Dorfplatz das Weinfest ausrichten. Doch die Planungen gehen nur langsam voran.
Die Feuerthaler Musikanten unterhielten am Samstagabend beim Straßenweinfest und sorgten für weinselige Stimmung. Fotos: Winfried Ehling


Das Straßenweinfest erhält immer mehr Zuspruch aus der umliegenden Region und den Nachbarlandkreisen. Hubert Schneider, Vorsitzender der Feuerthaler Musikanten, zeigte sich mit dem Besuch - trotz einiger Regentropfen - durchaus zufrieden. Ein lang gehegter Wunsch der Veranstalter ging allerdings auch heuer nicht in Erfüllung.
"Es hätten zwar mehr Gäste sein können, doch wir wollen uns nicht beschweren", stellt Schneider fest, der rund 100 Helfer aus der ganzen Dorfgemeinschaft für das größte Event im Stadtteil aufbot, zu dessen Besuchern auch Bürgermeister Armin Warmuth und sein Vize Reimar Glückler zählten. "Ohne die Ehrenamtlichen wäre das Straßenweinfest nicht möglich, denn es geht nur im Teamwork", lobt der Vorsitzende.


Fachplaner eingeschaltet

Besagter Wunsch bezieht sich auf die schon länger geplante Umgestaltung des Dorfplatzes im Rahmen der Dorferneuerung. Die seit mehreren Jahren angestrebte Maßnahme kommt nicht so recht ins Rollen. "Die Bürokratie schlägt immer wieder zu", wie es Ortssprecher Jürgen Armbruster formuliert. Die Vorstellungen verschiedener Behörden und Institutionen sind offensichtlich teils konträr.
So bezeichnet das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) den im vorigen Jahr eingereichten Plan als "förderfähig" - allerdings mit Auflagen, zu denen ein Grünordnungsplan zählt. Die Stadt hat dazu einen Fachplaner eingeschaltet. Dies entspricht jedoch nicht den Vorstellungen der Diözese und der Pfarrgemeinde - abgesehen von zwei oder drei kleinen Bäumen - die beide ein Pflaster im Kirchenumgriff nebst Alter Schule favorisieren.


Mehrere Gespräche

Das hat verschiedene Gründe. Während die Diözese Würzburg als Mitfinanzier Schäden am Fundament und den Mauern der Kirche durch Wurzeln und Nässe vermeiden will, argumentiert die Pfarrgemeinde mit anderen Gründen. "Wir haben hier genug Grün und sind nicht auf einige Fleckchen angewiesen, die nicht nur gepflegt werden müssen sondern wahrscheinlich auch als Hunde-Klo missbraucht werden", sind sich Schneider und Armbruster einig. "Es haben inzwischen mehrere Gespräche, unter anderem mit dem Bischöflichen Ordinariat , stattgefunden und wir sind überzeugt, dass wir die Maßnahme unter einen Hut bringen - die denkmalrechtliche Erlaubnis vorausgesetzt ", meint Peter Kreß von der Städtischen Bauabteilung dazu. "Der mehrfach geänderte Plan bedarf allerdings einer neuen Kostenberechnung", fügt er hinzu. Sie lag bisher bei rund 90 000 Euro. Was die Maßnahme angeht, ist er optimistisch. "Ich gehe davon aus, dass wir das Projekt im Spätherbst ausschreiben und im nächsten Frühjahr realisieren können", so der Baufachmann.
Was hat dies mit dem Straßenweinfest zu tun? "Das Fest wird zwar nicht umfangreicher, aber platzmäßig komfortabler", glaubt Armbruster, der sich sicher ist, "dass wir unseren Anteil gemeinsam mit dem Amt für ländliche Entwicklung, der Diözese und der Stadt stemmen können". Dabei sind auch die Feuerthaler Musiker, für die Schneider versichert: "Wir bringen unseren Obolus ein." Auch die Jagdgenossen haben bereits eine Zusage über 1500 Euro für das Projekt gegeben.
Die Besucher ließen sich derweil den Wein verschiedener Lieferanten aus der Umgebung und vor allem den Zwiebel- und Matteplootz aus dem Gemeindebackofen schmecken, für den sie auch einmal eine Viertelstunde Wartezeit in Kauf nahmen. Rund 20 Feuerthaler Musikanten, die am Samstag das Weinfest eröffneten, sorgten für Musik und gute Laune. Sie feiern 2017 ihr 50-jähriges Bestehen und das 40. Straßenweinfest.