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Weihnachtskonzert der Bundeswehr


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Donnerstag, 17. Dezember 2015

Für den Hammelburger Standort geht das erste Jahr als Ausbildungszentrum Infanterie zu Ende. Die nächste Veränderung steht auch schon vor der Tür. Das wurde beim Empfang nach dem traditionellen Weihnachtskonzert deutlich.
Die Heeresmusiker spielen in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen. Foto: Arkadius Guzy


Er ist gut angekommen auf dem Lagerberg. Das betont Oberst Axel Grunewald beim Empfang nach dem traditionellen Weihnachtskonzert des Ausbildungszentrums Infanterie und der Stadt. "Man hat es mir auch leicht gemacht", sagt Grunewald. Erst seit November ist er stellvertretender Kommandeur des Ausbildungszentrums und Leiter Lehre und Ausbildung. Grunewald gibt einen Ausblick darauf, was ihn und den Standort im kommenden Jahr erwartet.

Die Umgliederung der Infanterieschule zum Ausbildungszentrum Infanterie sei noch nicht ganz abgeschlossen. "Wir sind noch ein bisschen im Fluss." So werden zum Beispiel erst jetzt aus den Schulen in Altenstadt und Mittenwald offiziell Stützpunkte. Organisatorisch unterstehen sie schon seit Anfang des Jahres dem Hammelburger Ausbildungszentrum Infanterie.

Nun, nachdem sich alle im Laufe des Jahres in die neuen Strukturen einfinden mussten, steht der Standort, aber auch die ganze Bundeswehr vor einem erneuten Wandel: Ab 2016 gilt für Soldaten im Grundbetrieb die 41-Stunden-Woche. Das sieht die Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie vor. Zeit sei immer ein hohes Gut gewesen. Das werde nun "gnadenlos vor Augen geführt", meint der Oberst.


Dank für die Aufbauhilfe

Er wisse, dass der Standort auf den Lehrgangsbetrieb ausgelegt ist und kaum Stammpersonal habe, erklärt Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). Daher dankt er der Bundeswehr dafür, dass sie mit 80 Mann bei der Einrichtung der Notunterkunft für Flüchtlinge half. "Wir haben es gerne getan, weil es um die Garnisionsstadt ging", greift Grunewald das in seiner Rede auf.

Beide blicken auf das Stadtjubiläum im kommenden Jahr voraus. Die Bundeswehr-Einrichtung auf dem Lagerberg feiert außerdem 60-jähriges Bestehen. Das soll im familiären Rahmen begangen werden, so der stellvertretende Kommandeur.

Vor dem Empfang gab es das traditionelle Konzert des Heeresmusikkorps in der Stadtpfarrkirche. Dieses Mal war es aber nicht das Ensemble aus Veitshöchheim, sondern aus Kassel. Unter der Leitung von Oberstabsfeldwebel Peter Cloos spielten die Musiker barocke Stücke von Händel, aber auch populäre Weihnachtslieder und einprägsame Melodien wie das Titelthema des Films "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel".

Die Instrumentalisten traten in wechselnder, kammermusikalischer Besetzung auf. Dadurch konnte sich die individuelle Klasse der Korpsmitglieder im Kirchenraum gut entfalten. Gelegentlich ließen die Spieler sogar Witz durchblitzen. Das Publikum dankte wie immer mit kräftigem Applaus. Moderator Stabsfeldwebel Andreas Alschinger spickte seine Überleitungen zwischen den Stücken mit kleinen Anspielungen. So bezeichnete er Deutschland als einziges EU-Land, weil nur hier zwischen E- und U-Musik unterschieden wird.

Die Zuhörer fühlten sich wieder einmal so gut unterhalten, dass sie bereitwillig ihre Geldbeutel öffneten. Das Konzert spielte 1500 Euro an Spenden ein. Das Geld kommt wie gewohnt dem Soldatenhilfswerk der Bundeswehr sowie den Hammelburger Kindergärten zugute.