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Weiberfasching: Schwarz-gelb ist nicht immer gleich BVB-Fan


Autor: Winfried Ehling

Aura an der Saale, Freitag, 28. Februar 2014

Im 13. Jahr feierte der Auraer Weiber-Elferrat seine 11. Sitzung. Das närrische Jubiläum beinhaltete allerdings auch einige Tücken: Akteure verspäteten sich oder sagten gar ganz ab. Doch die versierte Sitzungspräsidentin Karin Kaiser bekam die Nöte locker in den Griff.
Eigentlich hieß der Auftritt der Elferratsdamen beim Weiberfasching Aura Schwarz-Weiß-Tanz. Schwarz-Gelb heißt aber nicht, dass alle BVB-Fans sind. Foto: Winfried Ehling


"Vor 13 Jahren kamen drei Auraerinnen auf die Idee, in Arnstein den Weiberfasching zu besuchen. Was wir vorfanden, war eine dunkle und leere Stadthalle. Einige Jungs erklärten uns, dass wir einen Tag zu früh dran sind", erzählte Sitzungspräsidentin Kaiser amüsiert. "Also fuhren wir am nächsten Tag noch einmal hin und erlebten ein närrisches Weiber-Feuerwerk. Von da an zog es uns immer wieder dahin", ergänzt sie.

Nathine Willert, die Sitzungspräsidentin aus Arnstein erinnert sich auch an die Geschichte. "Der Auraer Weiber-Elferrat ist jedes Jahr bei uns zu Gast und wir bei ihnen. Die haben erst einmal zwei Jahre bei uns geschnuppert und dann den Mut für eine eigene Sitzung aufgebracht. Wir haben uns auch schon mit Programmpunkten ausgeholfen. Inzwischen verbindet uns nicht nur der Fasching, sondern eine echte Freundschaft und wir pflegen auch über den Fasching hinaus Kontakte", freut sich Willert.

Schnell eine Kultsitzung

Aus dem Schnuppern wurde eine Kultsitzung, die gut gelaunte Damen aus der ganzen Region lockt, wie die Gewinnerin der Verlosung in der Weibersitzung belegten. Der Präsident der Auraer Faschingsfreunde und Ehegatte der Sitzungspräsidentin, Rainer Kaiser, dankte ihr mit Blumen und Ehrennadeln für ihr Engagement.

Als Jubiläumsgeschenk brachten die Arnsteiner ihr Männerballett mit, das eine atemberaubende Rock'n'Roll-Show à la Las Vegas inklusive Elvis und einen Halb-Striptease auf die Bretter legte. Auch die Karnevalisten aus Ramsthal sind zwischenzeitlich fester Bestandteil des Programms. Die närrischen Damen führten als Teenies und alte Weiber ein Potpourri aus Gassenhauern und Faschingsliedern auf.

Das Männerballett aus dem Nachbarort gab eine "Dschungel-Party". Helene Greubel als Oma zweier Enkelkinder, die mit Opa im betagten Alter noch das Rollerblade-Fahren erlernen musste, komplettierte das Ramsthaler Kontingent.

Die Auraer "verrückten Weiber", wie es ein männlicher Zaungast nannte, glänzten neben der gut aufgelegten Sitzungspräsidentin mit einem "Schwarz-Weiß"-Tanz und den "Babys" als Bühnendarbietungen. Udo Tillemann präsentierte sich als Sänger eines melancholisch-anzüglichen Songs und das Prinzenpaar Heidi und Hannes als fleißiges, fränkisch-bayerisches Bienenpaar auf unterschiedlichen Kommunikations-Wellenlängen.

Die (männlichen) Faschingsfreunde Auras schickten ihre Zugpferde ins Rennen. Die "Dance Generation" mit den mitreißenden "Herzblättchen" im Mädchenland, die den Teenie-Liebling Claudio Catoni nur beim Tanz abblitzen ließen, die Feuerwehr-Damen der "Wilden 14", die jede Wehr im Umkreis von 300 Kilometer gerne in ihren Reihen hätte und die beinharten Rocker des Auraer Männerballetts, die den Damen zeigten, was eine Harke ist. Für das ausgefallene Männerballet aus Thüngen war die Prinzengarde aus Reiterswiesen mit zwölf "Puppen" und einem Marionettentanz eingesprungen.

Es bleiben zwei Büttenakteure der deftigen Art. Marc Scheller von der UKG, der seiner Frau ein Champagnerbad bereitete, 200 Liter "Badewasser" wieder in Flaschen abfüllte und zwei Flaschen mehr generierte und Otmar Schraud, der "Bauer Eugen aus Biesfald".