Wegekreuz vor Verfall gerettet
Autor: Winfried Ehling
Hammelburg, Freitag, 03. Januar 2020
Das Flurdenkmal in der Faulstiegstraße war dringend sanierungsbedürftig. Im Auftrag der Stadt haben Bauhof und die Bildhauerin Gabriela Hermanns das Marterl gerettet.
Auf die Restaurierung und den Erhalt von Flurdenkmalen legen die Kommunen wert. Sind doch Bildstöcke, Wegekreuze und Marterln Zeugen des Glaubens und der Dankbarkeit längst vergangener Zeiten, deren Erinnerung weiterleben soll. Ihr Erhalt wird teilweise sogar vom Amt für Denkmalpflege gefordert wird.
Einer Kreuzdarstellung in der heutigen Faulstiegstraße drohte der Verfall. Dem beugten die Stadt und der Städtische Bauhof vor. Am dortigen Flurkreuz aus dem Jahr 1719, das in der Denkmalschutzliste steht, schloss der Bauhof die Restaurierungsarbeiten mit der neuen Fundamentierung, den Pflasterarbeiten und der Mauerherstellung ab. Die Erneuerung der Christusfigur oblag Bildhauerin Gabriela Hermanns, die ihre Arbeit schon 2018 fertigte.
Das leicht nach Nordwest gedrehte Kreuz vor dem Anwesen von Rudolf Hannawacker deutet auf einen möglichen Landwirtschaftsweg hin, der hier vorbeiführte, vermutet Stadtbaumeister Detlef Mohr. An dem aus gelbem Sandstein gearbeitete Denkmal im früheren "Galgenacker" muss der Korpus schon früher erneuert worden sein.
Die Beschriftung im Kreuzstamm entzifferte Karl Stöckner in seiner Denkmalreihe des Altlandkreises. Sie lautet: "Erquick, O Herr, die Seelen dein, so von der Welt abgeschieten sein, ich bith dich durch die Marter sein wollest ihnen verkirtzen ihre Beyn zu Ehren des gecreizigten Heiland. Eberhartus Herolt und Anna Margaretha seine eheliche Hausfrau 1719". Der Matrikeleintrag weist Eberhardus Herold und Margareda Schaab als Stifter aus, die am 1. Februar 1693 die Ehe schlossen.
Die Finanzierung
Das 300 Jahre Wegekreuz dürfte damit für die nächsten Jahrzehnte vor dem Verfall gerettet sein. Finanziert wurde die Maßnahme durch die Stadt Hammelburg, die für den Bauhofwand rund 5000 Euro und für die Corpus- und Kreuzstamm-Sanierung 1500 Euro zur Verfügung stellte. Mit einem Zuschuss von 1000 Euro beteiligte sich zudem die Unterfränkische Kulturstiftung am in die Denkmalliste aufgenommenen Objekt.