Druckartikel: Warum sich die Rotbunten Husumer in Aura so wohl fühlen

Warum sich die Rotbunten Husumer in Aura so wohl fühlen


Autor: Redaktion

Aura an der Saale, Montag, 25. April 2022

Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können für die Führung des Bund Naturschutz beim Naturlandhof Brand in Aura. Denn die Natur steht in üppiger Blüte. Die 28 Teilnehmer kamen aus dem Staunen gar nicht heraus.
Wunderschön, die Baumblüte bei Aura.  Aber Streuobstbäume müssen regelmäßig geschnitten werden. Dies ist am Hang eine schwere Arbeit.


Über zwei Stunden führten Agnieszka und Roland Brand über ihre Grundstücke. Start und Endpunkt war das liebevoll eingerichtete Bistro mit eigenen und regionalen Erzeugnissen und den Ferienwohnungen nahe an der Saale.

Weiß blühten nicht nur die Obstbäume am Steilhang, sondern auch die Schlehenhecken an den Wegrändern. Dann ging es vorbei am Garten mit den Hühnern und Enten zu den Steilhängen unterhalb der Kirche von Aura. Hier war ein Teil der gut 800 Obstbäume zu sehen, die in mühevoller Handarbeit wieder vom Unterwuchs befreit worden sind. Vierbeinige Unterstützung gibt es hier von den Eseln, die das ganze Jahr über die Hänge abgrasen und dabei auch Disteln und Gestrüpp fressen. Freigelegte Trockenmauern lassen noch die ehemaligen Weinberge erahnen. Diese Vielfalt an landwirtschaftlicher Nutzung bietet auch für Lebensraum für wilde Tiere und Pflanzen. Neben zahlreichen Tieren und Bäumen dürfen auch Bienenstöcke im Repertoire der Brands nicht fehlen.

Weiter ging es nach einer Verkostungspause mit Bratwürsten und vegetarischen Aufstrichen über die Saale zu einem Wald, in dem 32 Schweine der seltenen Rasse Rotbunte Husumer leben. Diese Tiere können bis zu ihrer Schlachtung in dem sechs Hektar großen Wald ein gutes, artgerechtes Leben führen. Kunden können ein Schwein leasen, zahlen also monatlich einen Betrag bis zur Schlachtung oder kaufen gleich die fertigen Produkte im Bistro. Gewöhnungsbedürftig ist für den ein oder anderen, dass der Fettanteil höher ist als bei Fleisch aus der Massentierhaltung. "Aber Fett ist der Geschmacksträger, und das schmeckt man auch," erklärt Agnieszka Brand.

Auch mehrere Hundert Hühner und drei Schafe leben hier im Freiland. Trotz Schutz durch Hund, Maulesel und Alpaka ist der Verlust an Hühnern durch den Habicht dieses Jahr sehr hoch, berichteten Brands. Bei dieser Vielfalt an Tieren und den großen Flächen ist klar, dass es an Arbeit nicht mangelt und auch viel Herzblut braucht. Brands haben sich die Arbeit aufgeteilt: Roland Brand versorgt täglich die Hühner und Schweine, seine Frau Esel und Enten.

"Toll was die beiden in relativ kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben. Hier ist ein gutes Beispiel, wie Kulturlandschaft ökologisch erhalten werden kann und mit Direktvermarktung und Ferien auf dem Bauernhof auch ein Einkommen erzielt werden kann," sagte Elisabeth Assmann vom BN .

Die Öffnungszeiten des Hofladens und Bistros sind ab Mai von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Am 1.Mai gibt es Livemusik. Näheres hier. Informationen über weitere Exkursionen des Bund Naturschutz finden sich hier.