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Wartmannsroth organisiert Zuschussvergabe für Vereine neu


Autor: Gerd Schaar

Wartmannsroth, Freitag, 12. Juni 2015

Die Vergabe von Zuschüssen an Vereine in Wartmannsroth soll in Zukunft nach einem Kriterienkatalog erfolgen.
Das Geld ist gut angelegt: Die erfolgreichen Jugendschützen Almrausch sind ein Beispiel für gelungene Vereinsförderung, sagte Bürgermeister Jürgen Karle in der Gemeinderatssitzung von Wartmannsroth. Archivfoto: Gerd Schaar


Um die Zuschüsse für Vereine ging es in einer lebhaften Diskussion des Gemeinderates Wartmannsroth. Jetzt soll die Gemeindeverwaltung ein standardisiertes Antragsformular entwerfen, das es Antragstellern und Bearbeitern leichter machen soll. Neu ist: Als Antragsgründe sollen lediglich die Investitionen in die Jugendarbeit und in Großprojekte Berücksichtigung finden.

Im Vorjahr abgelehnt

Hubert Roth (WG Windheim) sagte: "Wenn ich ein teures Hobby habe, wie zum Beispiel Skifahren, dann muss ich für meine Ausrüstung Geld auf den Tisch legen. Warum soll das bei Vereinen anders sein?"
Anlass für die Diskussion waren abgelehnte Zuschussanträge aus dem Vorjahr. Bürgermeister Jürgen Karle (Freie Wähler) erinnerte an die bisherige Praxis, wenn Vereine um Zuschüsse baten: "Gegen Jahresende wurde den gesammelten Anträgen in einer der letzten Gemeinderatssitzungen des Jahres meistens der Segen erteilt." Also war ein Gießkannenprinzip ohne detaillierte Nachprüfungen die Praxis. Jetzt soll ein Kriterien-Katalog als Checkliste erarbeitet werden.
Zweiter Bürgermeister Roland Brönner (FWG Schwärzelbach) schlug vor, sich an den Vorgaben des Kreisjugendrings zu orientieren. "Wenn ein Verein grundsätzlich Jugendarbeit leistet, kann er einen Zuschussantrag stellen, muss aber die Maßnahmen begründen", folgerte Karle. Als positives Beispiel nannte er die Förderung der erfolgreichen Jugendschützen vom Schützenverein Almrausch. Und bei der Planung von Großprojekten erwarte er detaillierte Angaben über die Maßnahmen - vor allem über die Finanzierbarkeit.

Diskussion um Bagatellgrenze

Regen Diskussionsbedarf gab es über die so genannte Bagatell-Grenzen bei der Förderung von Großprojekten. Ab wann ist ein Vorhaben ein Großprojekt? Die Vorschläge reichten von 10 000 bis 25 000 Euro. "Soll die Gemeinde jene Vereine unterstützen, die ein dickes fünfstelliges Guthaben auf ihren Sparbüchern haben?", fragte Karle. Man vergesse darüber hinaus, dass die Gemeinde in den meisten Fällen eh schon für die Kosten von Wasser, Strom und Heizung aufkomme. "Das gilt als Selbstverständlichkeit, die keiner mehr sieht", so Karle.
Verwaltungs-Geschäftsführer Daniel Görke gab zu bedenken, dass fleißig sparende Vereine womöglich ausgebremst würden. "Viele sparen über Jahre für ein kommendes Großprojekt an", sagte Astrid Mützel (WG Heiligkreuz). "Das Geld wurde nicht für private Zwecke, sondern für Vereinszwecke erwirtschaftet", sagte Markus Kurz (FWG Dittlofsroda). "Andererseits sollten wir nicht diejenigen Vereine belohnen, die sich nur auf ihre faule Haut legen und keine Aktivität zeigen", gab Marcus Scholz (FWG Schwärzelbach) zu bedenken.
Unberührt von der künftigen Förderung seien die Materialzuschüsse für die Obst- und Gartenbauvereine, beantwortete Karle eine entsprechende Nachfrage von Stefan Schottdorf (FWG Waizenbach).