Votum für neuen Wasserwerfer
Autor: Günther Straub
Oberthulba, Donnerstag, 12. März 2015
Rund 350 000 Euro soll das neue Fahrzeug für die Oberthulbaer Feuerwehren kosten. Für die größere Version hatten sich die Räte entschieden wegen der Autobahn-Einsätze und der zentralen Lage des Marktes.
Arbeiten sollen die Marktgemeinderäte aus Oberthulba an einem neuen Bedarfsplan für die Feuerwehren. Ein Konzeptblatt des Bayerischen Gemeindetages erhielt jeder Rat als Hausaufgabe. Es geht darin unter anderem um Gefährdungsklassen, Gefährdungsrisiken, Einsatzkräfte, Einsatzszenarien und Festlegung der Ausstattung mit Ist- und Sollausstattung. Eingebunden in diese Ausarbeitung werden, wie Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU-FW) erklärte, die örtlichen Feuerwehren. Die Erarbeitung der Daten werde allerdings eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, ist sich der Bürgermeister sicher. "Es ist die Aufgabe der Marktgemeinderäte, die Beschlüsse über die Beschaffungen der Wehren zu fassen."
Der Thulbaer Marktgemeinderat Michael Meindl (BV Thulba) ist jedoch der Meinung, die Entscheidungen sollte man den Praktikern, den Feuerwehrleuten, überlassen.
Der Oberthulbaer Rat hat den Vorteil, dass zahlreiche Feuerwehrführungskräfte im Gremium als gewählte Marktgemeinderäte mitwirken: die Kommandanten aus Frankenbrunn, Wittershausen, Thulba und die Vorsitzenden der Wehren aus Oberthulba und Hetzlos.
Bisher gute Dienste geleistet
In der gleichen Sitzung ging es um die Beschaffung eines Ersatzfahrzeuges für den in Oberthulba aus Altersgründen ausgemusterten Wasserwerfer. Oberthulba ist im Alarmplan auch mit überörtlichen Einsätzen, etwa auf der Autobahn, eingestuft. Diese Einsätze waren wesentlich, als es um die Arbeit des Wasserwerfers ging. "Dieses Gerät wurde ehemals vom BGS ausgemustert und dann vom Markt Oberthulba erworben. Es war eine günstige Erstehung und das Fahrzeug mit einem Wasserfassungsvermögen von 4000 Liter hat bisher gute Dienste geleistet, war aus Feuerwehrkreisen zu hören.
Nun aber sei es in die Jahre gekommen. Eine Reparatur ist nicht mehr sinnvoll", sagte Bürgermeister Schlereth.
Zwei Versionen in der Diskussion
Tiemo Stürzenberger, auch Vorsitzender der Oberthulbaer Wehr, ergänzte, dass das alte Fahrzeug vermehrt überörtlich zum Einsatz kam. Jetzt ging es um ein neues Fahrzeug. Zur Diskussion stand ein TLF 3000 für 250 000 Euro mit einer Förderung von 58 000 Euro. Alternative ist ein TLF 4000 für 350 000 Euro mit 97 000 Euro an Förderung. Nach Ansicht der Regierung und der Fachbehörde im Landkreis würde ein Fahrzeug mit 3000 Liter (TLF 3000) für Oberthulba, auch für überörtliche Einsätze, ausreichen. Allerdings würden beide auch das teurere 4000 Liter fassende Fahrzeug akzeptieren.
In der Diskussion tentierten immer mehr Räte zu dem größeren Fahrzeug.
Schlereth dazu: "Wir müssen wissen, was wir wollen, und begründen, warum wir die Anschaffung des TLF 4000 für notwendig halten." Beim Vergleich beider Typen geht es auch um voraussichtliche Mehrkosten von 61 000 Euro.
Wassermenge ist entscheidend
Wegen des großen Waldbestandes, zahlreiche Einsätze auf der Autobahn und der zentralen Lage von Oberthulba tentierten die Feuerwehrverantwortlichen im Rat für das Fahrzeug TLF 4000. Alexander Muth: "Wir wollen keine Superausrüstung. Wichtig ist für mich die Wassermenge, die bei den Einsätzen zur Verfügung steht." Elmar Sell, auch Kommandant in Wittershausen, nannte die zentrale Lage des Marktes für sehr wichtig in seiner Entscheidung für 4000 Liter. Torsten Büchner, Kommandant in Frankenbrunn "Oberthulba ist stolz auf seine Wehr und sollte sie auch stärken.
Auch ich halte das größere Fahrzeug für sinnvoller". Die übrigen Räte pflichteten den Äußerungen ihrer Kollegen bei.
Bei einer Gegenstimme
Bei der Abstimmung stimmten die Ratsmitglieder bei einer Gegenstimme für die Anschaffung des TLF 4000. Gleichzeitig wurde auch der Auftrag zur Ausschreibung und der Abwicklung an die Firma Kubus GmbH vergeben. Sie hatte ein Honorarangebot über 8092 Euro vorgelegt. Die Ausschreibung, so der Bürgermeister, müsse europaweit erfolgen. Über die Ausrüstung des neuen Fahrzeuges wird man jetzt ebenfalls ein Gespräch mit der Firma Kubus führen, schloss der Bürgermeister.