Von Klassik bis Filmmusik
Autor: Bianca Volkert
Hammelburg, Donnerstag, 19. Dezember 2019
Adventskonzert des Ausbildungszentrums Infanterie Hammelburg und der Stadt Hammelburg: Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim beeindruckte gemeinsam mit Sopranistin Anja Stegmann.
Nach 26 Jahren Konzert in Hammelburg bot das Heeresmusikkorps wieder Außergewöhnliches. Zur Eröffnung des Konzertes trat als Überraschung die Sopranistin Anja Stegmann vor das Blechbläserensemble. Ihre Stimme erreichte ungeahnte Höhen in "Let the Bright Seraphim" aus dem gewaltigen Oratorium "Samson" von Händel und bot einen starken Kontrast zu den Blechbläsern.
Nach dem klassischen Beginn ertönte "Deck the Halls" - Schmückt den Saal mit Stechpalmzweigen. Schließt den Bund zu frohem Reigen. Das Holzbläserquintett unter der Leitung Hfw Valerie Henning überzeugte die Zuhörer. Im Verlauf des Konzertes, besonders bei P. Taffanels Quintett "1. Satz Allegro con moto" trat Hfw Henning mit ihrer goldenen Flöte virtuos hervor. Typischer französischer weicher, tänzerischer und stimmlicher Bläserklang erfüllte die Kirche.
Die "Toccata und Fuge" von Johann Sebastian Bach, das bekannteste Orgelwerk europäischer Kunstmusik erklang statt mit Streichern, begleitet von Saxophon. Mitreißend dargeboten als Duett meisterten die Hauptfeldwebel Monika Cieplik und André Müller den gewagten Satz. Modern präsentierte sich das Duo als sich Hauptfeldwebel Martin Bergmann am Vibraphon dazu gesellte. Gemeinsam gaben das Trio "A Million Dreams" aus dem Musikfilm "Greatest Showman" zum Besten. Nun zeigte das Klarinettenensemble mit außergewöhnlichen Klängen sein Können. "Fountain of Dreams" von Jun Ishikwa wurde sehr schwungvoll gespielt.
Einfühlsame Klänge
"Gretchen am Spinnrade" von Franz Schubert interpretierte die Sopranistin sehr einfühlsam mit ihrer genialen Stimme. Das bedeutete für die vier Klarinettisten zwar eine große Herausforderung, die sie aber alle bravourös meisterten.
Ein besonderer Ohrenschmaus bot das Quintett gemeinsam mit der wunderschön singenden Anja Stegmann bei dem Lied: "Spiel mir das Lied vom Tod" (Once upon a Time in the West) von Ennio Morricone. Im Film erklang dieses Lied beim Duell zwischen Henry Fonda und Charles Bronson. Erst Stille dann tosender Applaus vom Publikum und einer emotionalen Umarmung für die Leistung der Sopranistin von Hauptfeldwebel Hümmer-Althön, zeugte von der Bewegtheit aller Anwesenden nach dieser grandiosen Darbietung.
Das Blechbläserensemble entführte das Publikum mit dem "Beale Street Blues", den William Christopher Handy 1916 schrieb, nach Amerika. "Frosty the Snowman" kam nicht kühl rüber, nein das Musikstück wurde von weichen und wärmenden Schellenklängen begleitet. Diesen amerikanischen Weihnachtssong schrieben Walter Rollins und Steve Nelson im Jahre 1950.
Das wohl fulminanteste Stück des Abends und auch gleichzeitig das letzte Stück bot die Mischung aus: "The Saints Halleluja" von L. Henderson. Bei dem besonderen Arrangement der beiden geistlichen Stücke: "Saints Go Marchin'In" und dem "Hallelujah" aus dem Messias von Händel zeigte das Blechbläserensemble nochmals eine überragende Leistung.