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Viele alte Häuser im Ort


Autor: Winfried Ehling

Diebach, Montag, 26. Oktober 2015

Jetzt wird in Arbeitskreisen überlegt, welche Maßnahmen realisierbar sind.
Zu viele Gebäude im Altort von Diebach sind dem Verfall anheimgegeben, zum Beispiel in der Häfnergasse. Foto: Winfried Ehling


Im Vorfeld der Dorferneuerung (DE) versuchten die eigens dafür gebildeten Arbeitskreise einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, um zu erfahren, was sich im Stadtteil im Rahmen der DE-Maßnahme realisieren lässt.
Bei erstaunlich guter Bürgerbeteiligung gliederte sich die angesetzte Ortsbegehung in zwei getrennte Besichtigungen zum möglichen, künftigen Begrünungsplan mit Landschaftsplaner Valtin Dietz und zur Dorfgestaltung Diebachs, die Johannes Wegner vom gleichnamigen Stadtplanungsbüro in Veitshöchheim und Franziska Klose begleiteten.
Die gut besetzten Arbeitskreise behandeln derzeit die Themen Dorfgestaltung, der vor allem Straßen, Plätze, Gebäude und Brücken unter die Lupe nimmt. Über das Dorfleben mit Vereinen, Gewerbe und Tourismus und die Begrünung des Ortes, inklusive Gewässer und Natur, informierte Ortssprecherin Elisabeth Assmann.


Paradebeispiel Gauaschach

Bürgermeister Armin Warmuth begrüßte die zahlreichen Interessierten - unter ihnen auch Stadtbaumeister Detlef Mohr. Er führte den Stadtteil Gau aschach als "Paradebeispiel" für eine gelungene Dorferneuerung an, unterstrich jedoch, dass diese ohne das Engagement der Bürger nicht möglich sei.
"Die Entwicklung unseres Dorfes liegt uns am Herzen", appellierte Warmuth an die Teilnehmer.
Der Gang durch den Stadtteil offenbarte die "großzügige Gestaltung der 70er Jahre" - etwa in der Junkerstraße - wie es Wegner formulierte, jedoch auch zahlreiche Leerstände, zum Beispiel in der Ortsdurchfahrt.
Speziell in der parallel verlaufenden Häfnergasse sind die Gebäude nahezu eines halben Straßenzuges - nebst der ehemaligen Filiale der Raiffeisenbank - dem Verfall preisgegeben.


Suche nach der Ortsmitte

Hier bedarf es dringend einer Erneuerung, beziehungsweise einer Neu-Konfigurierung, ist die Überzeugung der Stadtplaner, die wegen des Verkehrs in der Ortsdurchfahrt das Areal nicht als "Erholungsplatz" empfehlen. "Auf der Suche nach der Ortsmitte", so Warmuth, kam auch der "Herbert-Eberlein-Platz" ins Visier, der sich durch seine Nähe zur Durchgangsstraße nicht unbedingt als Kinderspielplatz eignet.
Schon eher kämen für diesen Zweck die Flächen an der Junkerstraße in Frage, in der auch das nicht mehr benötigte Kühlhaus steht. Claus Franz sieht sich hier in seinem Anliegen bestätigt, nämlich "junge Leute ins Dorf zu holen und dafür mehr Anreize zu schaffen".
Dafür müssen aber auch die Bürger zur Mitarbeit und zu Investitionen bereit sein. In Verbindung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) kann sich eine durchaus tragbare Kooperation ergeben. Eine Teilnehmergemeinschaft, die im nächsten Jahr gewählt werden soll, kann dies positiv unterstützen.
Über einen zentralen Dorfplatz liegt noch keine differenzierte Aussage vor. Nach Meinung des Stadtbaumeisters muss dies nicht zwingend ein Platz, sondern könnten im "Dorf der Plätze" auch mehrere Orte sein.
Was die Grünplanung angeht, sieht Mohr Bedarf an den "Trampelpfaden" am Klingenbach. Hier wären eventuell Stege, Geländer und Einfassungen - und vor allem eine Bachufer-Pflege - notwendig. Spielgelegenheiten für Kinder sollten erhalten oder geschaffen werden.


Darauf lässt sich aufbauen

Bezüglich der Touristik und der Gastronomie ist Mohr optimistisch. "Mit der Rödermühle und ihren Ferienwohnungen, dem Forellenhof, der Saale, unserer Landschaft und zwei gastronomischen Betrieben ist etwas da, auf dem sich aufbauen lässt", ist er überzeugt.