Veterinärin gibt auch Kügelchen
Autor: Doris Bauer
Sulzthal, Donnerstag, 14. August 2014
Dr. Alexandra Bucher hat neben Tiermedizin noch Veterinärhomöopathie studiert. Ein ganzheitlicher Ansatz ist ihr wichtig.
Max geht es nicht gut. Er hat Durchfall. Schon seit Tagen. Und es ist keine Besserung in Sicht. Max ist ein fünfjähriger Mischlingshund, und seine Besitzerin Susanne Diez macht sich Sorgen. Trotz einiger Besuche beim Tierarzt und zwischenzeitlicher Besserung treten die Symptome immer wieder auf.
Nun will die Sulzthalerin alternative Heilmethoden ausprobieren und holt sich dazu Rat bei Tierärztin Dr. Alexandra Bucher, die außer Tiermedizin auch Veterinärhomöopathie studiert hat. Bucher legt vor Behandlung ihrer Patienten besonderen Wert auf eine exakte klinische Untersuchung: "Dazu gehören die schulmedizinische Diagnosestellung sowie eine ganzheitliche Betrachtung.
Dann wird für jedes Tier in Abstimmung mit dem Besitzer eine individuelle Therapie gewählt."
Eingehende Untersuchung
Die Veterinärin untersucht die Schleimhäute, misst Fieber, tastet ab - in Max´ Fall besonders den Bauch - hört ab, lässt Blut oder Kot untersuchen. Die Ärztin aus Poppenhausen erläutert: "Wenn erforderlich, setze ich auch schulmedizinische Medikamente ein. Erfahrungsgemäß lässt sich jedoch der Heilungsverlauf auch in diesen Fällen durch parallel verabreichte homöopathische Mittel sehr effektiv unterstützen beziehungsweise Komplikationen von vornherein vermeiden." Bei Max stellte sich heraus, dass er an einer Futtermittel-Allergie litt. Das ergaben Blutbefund und Kotuntersuchung. "Jetzt wusste ich allerdings nicht, auf welches Futter Max allergisch ist und welches er verträgt", meinte die Besitzerin. Auch hier half Dr.
Bucher weiter: Mit dem Biotensor wurden alle Mittel getestet, auch Max geliebte Schweineohren, und schließlich wurde ein Futter gefunden, was der Rüde verträgt.
Die 47-jährige Tierärztin erklärt: "Mit diesem bioenergetischen Testverfahren kann ich dem Tierbesitzer sofort mitteilen, welche Futtermittel nicht vertragen werden und Alternativen empfehlen. Durch die gezielte Vemeidung der Allergene kommt es zu einer schnellen und dauerhaften Besserung der Beschwerden."
Max geht es wieder gut
Die Symptome einer Futtermittel-Allergie können vielfältig sein: zum Beispiel Juckreiz, Hautprobleme, chronische Ohrentzündungen und Analbeutelprobleme. Unterstützend wurden bei Max Nosoden zur Stabilisierung der Darmgesundheit eingesetzt.
Max geht es wieder gut, die stumpfen Augen glänzen wieder und der fünfjährige Rüde strotzt nur so vor Energie.
Können ein paar Kügelchen, ein schwingender Stab, der Biotensor, wirklich so viel bewirken? Dr. Alexandra Bucher unterstreicht: "Ich bin kein Wunderheiler. Als ich 2003 an der Europäischen Akademie für Veterinärhomöopathie das Studium der Klassischen Homöopathie aufnahm, wusste ich noch nicht, wie tief greifend sich diese Heilmethode auf meine weitere tierärztliche Tätigkeit auswirken würde." Heute ist die sanfte, nebenwirkungsfreie und äußerst effektive Heilmethode fester Bestandteil ihres Praxisalltags.
Prinzipiell spreche jedes Tier auf diese Methode an. "Das Schöne an meiner Arbeit ist das große therapeutische Spektrum, das sich aus dem Miteinander von schulmedizinischem Knowhow und biologischen Heilmethoden ergibt", sagt die 47-Jährige.
Vom Jungtier mit Wachstumsstörungen bis zum Senior, der an Altersherz, Arthrosen, Leber- oder Niereninsuffizienz leidet, bewährten sich die alternativen Behandlungsverfahren. "Wenn auch Organveränderungen nicht mehr heilbar sind, wird das noch funktionstüchtige Gewebe unterstützt und damit Lebensqualität und Lebensdauer der Tiere erhöht", so Bucher.
Ein weiteres Heilverfahren ist die "potenzierte Autosanguis-Stufentherapie", eine Form der Eigenbluttherapie, die sich besonders bei Allergien bewährt. Bei Verhaltensproblemen stehen neben der klassischen Homöopathie auch Bach-Blüten als Therapeutika zur Verfügung.
Auch Palliativbegleitung
Die Tierärztin, die seit 20 Jahren in der Praxis in Poppenhausen praktiziert, aber auch Hausbesuche vornimmt, lebt spürbar ihren Beruf und begleitet auch palliativ.
Für Patienten, die zum Beispiel Schmerzmittel nicht vertragen oder unter Langzeit-Cortisonfolgen leiden, bietet sie eine Behandlungsalternative.
Auch bei Tieren, die gesetzlich unbedingt nötige Impfungen nicht vertragen, könnten Nebenwirkungen gemildert oder sogar völlig vermieden werden, so Bucher. "Selbst bei austherapierten Fällen eröffnen die alternativen Verfahren bisweilen noch einen Weg", betont die Ärztin. Auch Tumore oder Morbus Cushing beim Pferd könnten homöopathisch erfolgreich behandelt werden.
Über eine homöopathische Behandlung könnten Fälle von wiederkehrendem Husten, Lahmheiten, Verdauungsprobleme oder Leberprobleme erfolgreich angegangen werden. "Und wenn das Tier unheilbar krank ist und der Tod bevorsteht, gibt es Möglichkeiten, dem Tier die letzten Tage zu erleichtern", sagt Bucher.
Dr. Alexandra Bucher praktiziert gemeinsam mit Dr. Wolfgang Bucher in der Tierarztpraxis Poppenhausen. Infos gibt es unter www.tierarztpraxis-bucher.de im Internet, Termine nach Vereinbarung unter Tel.: 0171/ 6993 882.