Es hakt beim Hammelburger Bürgerhaus
Autor: Ralf Ruppert
Hammelburg, Montag, 05. Dezember 2022
Die Stadt hat den Vertrag mit der Elektrofirma gekündigt. Nun sollen die Arbeiten neu vergeben werden, weil Handwerker auf Strom warten. Die Kosten sind auf 8,2 Millionen Euro gestiegen.
Auf der aktuell größten Baustelle der Stadt Hammelburg gibt es Probleme: „Die verzögerte Ausführung der Elektroinstallation hat auch zu Verzögerungen bei anderen Gewerken geführt“, sagte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) zu Beginn der jüngsten Stadtratssitzung. Deshalb hat die Stadt jetzt gehandelt: In Absprache mit den Architekten und einem Anwalt sei der Vertrag gekündigt worden.
Offenbar war die Einsicht bei der Firma groß: „Der Eigentümer hat mittlerweile selbst die Entlassung aus dem Vertrag beantragt“, berichtete Warmuth. Mitte Dezember soll nun der Auftrag an eine örtliche Elektro-Firma gehen, die in der zweiten Woche des neuen Jahres loslegen soll.
Dach ist mittlerweile dicht
„Immerhin ist das Dach dicht, es fehlen nur noch ein paar Ableitungen“, fasst Stadtbaumeister Detlef Mohr den Sachstand auf der Baustelle am Marktplatz zusammen. Er hofft, dass es jetzt zügig mit dem Vollwärmeschutz an der Fassade weitergeht. Zumindest sei dafür alles bereit.
Unter anderem mussten neben den Kunststein-Fensterrahmen noch Schlitze in der Fassade geschlossen werden: Die Löcher für die Fenster wurden deutlich größer frei gelassen, um Sitznischen in die Außenwände einzubauen. Leider gebe es aktuell auch bei Glas lange Lieferzeiten, deshalb würden die Fenster vermutlich erst im Januar eingebaut.
Andere Handwerker ausgebremst
„Wir haben die Hülle noch nicht so dicht, dass wir heizen können“, berichtet Mohr. Beim Lüftungs- und Heizungsbau sowie bei den Sanitäreinrichtungen seien die Rohinstallationen fertig, nun hake es eben an der fehlenden Elektroinstallation. „Auch der Trockenbauer kann nicht weitermachen.“ Als Folge seien die Estrichbauer ausgebremst.
Die Probleme wirken sich auch auf den Zeitplan aus: „Wir hatten vor, im Juli fertig zu werden, aber es wird Richtung September gehen“, schätzt der Stadtbaumeister. Bei den Kosten rechnet er aktuell mit einer Steigerung von 7,2 auf 8,2 Millionen Euro. Die Regierung von Unterfranken prüfe noch, ob die Mehrkosten bezuschusst werden. 4,32 Millionen Euro hatte das bayerische Bauministerium ursprünglich für den Bau des Bürgerhauses zugesagt.
Über den Baufortschritt informierten sich vor kurzem rund 500 Bürgerinnen und Bürger bei einem Tag der offenen Baustelle . Stadtbaumeister Mohr, Architekt Roland Nörpel und Bibliotheksleiterin Karin Wengerter erläuterten bei insgesamt drei Führungen den Baufortschritt und das geplante Konzept. Die Besucherinnen und Besucher durften das Gebäude aber auch selbst erkunden.