Druckartikel: Vertrauen lernen

Vertrauen lernen


Autor: Hans-Jürgen Burdack

Hammelburg, Donnerstag, 17. November 2016

Zusammen geht vieles einfacher: Das erfuhren und erlebten die Konfirmanden bei einem Spieletag, bei dem es viele Herausforderungen zu meistern galt.
"Wie mache ich das bloß": 14 Nägel sollen so auf einem feststehenden 15. Nagel gestapelt werden, dass die Konstruktion mindestens 30 Sekunden hält.  Foto: Simone Burdack


Gemeinschaft erleben - Vertrauen wagen: Unter diesem Motto stand der CVJM-Spieletag für die Konfirmanden. In Kleingruppen erfuhren die Teilnehmer dabei anhand praktischer Übungen, wie sich unterschiedliche und tolle Begabungen der Einzelnen ergänzen. Beim abschließenden Klettern merkten sie, was es heißt, anderen zu vertrauen und selbst Vertrauen entgegenzubringen. Beim Knüpfen von Paracord-Bändchen war zudem Kreativität gefragt.


Mit Engagement dabei

"Das hat richtig Spaß gemacht", waren sich viele Teilnehmer am Ende des Tages einig, und auch Ignaz Kerbel, einer der sechs jugendlichen Mitarbeiter, zeigte sich begeistert. Er freute sich darüber, dass die Konfirmanden mit großem Engagement bei der Sache waren und das Angebot gerne annahmen.
Spannend schon zu Beginn, welche unterschiedlichen Interessen, Vorlieben und Fähigkeiten die 13- und 14-jährigen Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Hammelburg haben. Die wollten sie gemeinsam in einem "Netz der Gemeinschaft" einbringen. Im Sinne des Paulusbriefes an die Epheser ("Viele Glieder, ein Leib") spürten sie, dass Gemeinschaft stark macht und auch Gemeinde stark ist. Wo einer oder eine vielleicht eine Schwäche hat, wird sie durch die Stärke genau in diesem Bereich eines anderen ausgeglichen. "Jesus hat uns mit den unterschiedlichsten Begabungen ausgestattet", betonte Birgit Burdack vom CVJM Hammelburg in einer Kurzandacht. "Ihn wollen wir heute in unsere Mitte nehmen."
Auf die unterschiedlichsten Stärken und Fähigkeiten der Teilnehmer waren auch die Gruppenspiele ausgelegt. Einmal ging es um Koordination innerhalb einer Gruppe, als zum Beispiel gemeinsam der Beginn des Psalms 23 ("Der Herr ist mein Hirte") auf ein großes Blatt Papier geschrieben werden musste. Der Stift war dabei an lange Schnüre gebunden, deren Enden von jeweils vier Konfirmanden gehalten und bewegt werden mussten.


Kniffelige Aufgaben

Bei einem anderen Spiel war logisches Denken gefragt. Wie lassen sich zum Beispiel 14 Nägel auf dem Kopf eines 15. Nagels so balanciert oder gestapelt werden, dass sie mindestens 30 Sekunden im Gleichgewicht schweben. Gar nicht so einfach, wie die Jugendlichen feststellten. Wo es gar nicht gelingen wollte, gab es kleine Hilfestellungen der jungen Mitarbeiter.
Nicht weniger kompliziert war die Aufgabe, aus unterschiedlich langen Holzleisten eine Rundbogenbrücke zu bauen, bei der nur die Enden auf dem Boden aufliegen. "Habt ihr es zu Beginn für möglich gehalten, dass die Ansammlung von Holzleisten eine tragfähige Brücke ergibt?", fragte Andrea Breunig. "Unmöglich", der erste Gedanke. Aber dann wird probiert, experimentiert und kommentiert. Und plötzlich: "Wow" - durch Zufall oder Überlegung ist die Lösung präsent. Danach geht alles ganz schnell. Alle fassen mit an, und wenig später steht die Bogenbrücke.


Herausforderungen meistern

"Manchmal stehen wir auch im Leben vor einer Herausforderungen und denken: Unmöglich!", betonte Breunig. Entscheidungen werden gefordert, riesige Aufgabenberge liegen vor uns - das reinste Chaos. "Als Christ habe ich den Vorteil, dass ich Gott in mein Chaos blicken lassen kann. Ich lasse ihn mal einen Blick drauf werfen und bitte Gott: ,Zeig mir einen Lösungsansatz.‘" Es sei erstaunlich, welche Möglichkeiten Gott einem eröffnet mit dem, was tatsächlich da ist.