Unterstützung für Landwirte
Autor: Gerd Schaar
Obererthal, Donnerstag, 09. März 2017
Der Maschinen- und Betriebshilfsring Saale-Rhön kam zu einer Rückschau zusammen.
"Das Jahr 2016 war recht erfolgreich", erklärte Vorsitzender Siegfried Brand in seiner Rückschau in der Mitgliederversammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings (MR) Saale-Rhön. Gespannt waren die Versammelten auch auf den Fachvortrag von Dr. Ulrich Nöhle von der TU Braunschweig, der über das Thema "Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Verbraucherschutz, Tierwohl und Markt" referierte.
Trotz magerer Winterdienste seien die Umsatzzahlen mit rund 4 Millionen Euro erfreulich, was dem MR eine bayernweite Spitzenstellung einräume, führte Brand weiter aus. "Der Ring für Familien-Dienstleistung ist jetzt etabliert und besitzt nach einem Jahrzehnt eine ordentliche Stabilität." Größeren Raum habe die soziale Betriebshilfe eingenommen. Brands Dank galt auch den beiden Dorfhelferinnen und der guten Teamarbeit im Büro Oberthulba.
Ehrungen
Geehrt für 25 Dienstjahre wurde die Geschäftsstellenleiterin Brigitte Haas. Aber auch Brand wurde für 25 erfolgreiche Jahre geehrt. Seine Urkunde erhielt er vom Präsidenten des Deutschen MR Leonhard Ost. "Brand hat immer ein offenes Ohr für die anderen, zeigt Einsatzfreude, und er ist ein geschickter Verhandlungsführer", bestätigte Ost. Geehrt wurden außerdem Michael Müller für 933 Stunden soziale Betriebshilfe, Marcus Fella für 1383 Stunden Betriebshilfe, Diana Ziegler für ihre 20-jährige Betriebszugehörigkeit und Erich Werner für 25 Jahre Vorstandsarbeit."Beim MR gibt es kein Konkurrenzdenken", sagte Haas in ihrem Jahresbericht. Der MR Saale-Rhön habe 562 Mitglieder. 263 Vollerwerbsbetriebe und 255 Nebenerwerbsbetriebe machen dabei die größten Gruppen aus. Hilfe bei den Ernten, Düngung und Transporthilfe waren die Hauptpositionen der MR-Arbeitsfelder.
Lehrgänge, Beratungen
Das Angebot reicht aber auch von der Einsatzleitung einer Güllegemeinschaft über Motorsägen-Lehrgänge bis hin zur betrieblichen Einzelberatung oder der Busfahrt zum Oktoberfest. Haas: "Unsere Stärke liegt in der überbetrieblichen Zusammenarbeit". Rund 15 000 Stunden Betriebshilfe seien im Vorjahr geleistet worden. Insgesamt seien die Umsatzzahlen um rund 17 Prozent gesteigert worden. Geschäftsführer Werner Link ergänzte den Jahresbericht mit den Zahlen aus dem Bereich des GmbH-Teams."Der MR hat gut ausgebildete Kräfte", bestätigte Kreisobmann Edgar Thomas vom Bayerischen Bauernverband (BBV). Er setzte sich für eine Strom-Maut bei der Südlink-Trasse als regelmäßige Einnahmen für die Landwirtschaft ein. Thomas lobte die Biogasanlagen des MR und die Möglichkeit der Nutzung teurer landwirtschaftlicher Maschinen. Die Biogasanlage bei Fuchsstadt wird heuer am 7. Mai ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Direktor Stefan Fella vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gab Hinweise bezüglich Zahlungsansprüche, Prämien und Anträge.
Vogelgrippe, oder Schweineskandal: Auf seiner Spurensuche nach den Krisenursachen in der Landwirtschaft wurde Dr. Ulrich Nöhle (TU Braunschweig) fündig. "Es kann an der Technik oder im Rechtsbereich liegen. Zumeist ist der Fehler in der nicht erfolgten oder falschen Kommunikation zu finden", so Nöhle. Und hier müsse der moderne Landwirt dazu lernen, denn Kommunikation sei ein zunehmend wichtiger Teil eines Betriebes. Sodann empfahl er QR-Codes an wichtigen Stellen anzubringen, damit per Handy die Info abgescannt werden kann. Noch bedeutsamer sei die Abhängigkeit der Landwirte von den Discountern. "Aldi bestimmt, wo es hin geht". Denn diese QR-Codes auf den Verkaufspackungen seien die Wegweiser für die Produkttransparenz. "Kommunizieren Sie ihren betrieblichen Normalfall, bevor es ein Anderer tut", empfiehlt Nöhle. Denn wer nicht kommuniziere, der sei verdächtig, etwas zu verbergen. Der gläserne Stall sei vom Verbraucher gefordert. "Die Landwirtschaft ist weder ein Idyll noch ein Sündenpfuhl", so Nöhle.