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Unterstützung für den Bürgerbus


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Sonntag, 08. November 2020

Die Fuchsstädter Rotkreuz-Bereitschaftsleiterin Sabina Hugo-Jaborek übergab 500 Euro an den Hammelburger Bürgerbus.
Eine Spende für den neuen Bürgerbus überreichte Sabina Hugo-Jaborek (2. v. l.) an Beate Ritter-Schilling (3. v. l.). Die Freude teilten die Fahrer Hans-Georg Binder (l.) und Andreas Elsässer (r.).  Foto: Winfried Ehling


Der vor elf Jahren in der Saalestadt installierte Bürgerbus ist inzwischen Institution und Segen für viele Menschen im Stadtgebiet, in den Stadtteilen und der Nahregion. Insbesondere ältere Menschen oder die, die lange Wege zum Einkauf, den Bank- oder Arzt-Besuch in Kauf nehmen müssen, wissen die Möglichkeit zu schätzen, für kleines Geld in die Kernstadt zu gelangen.

Das Corona-Virus machte jedoch keine Ausnahme beim Fahrdienst, der für einige Zeit stillgelegt wurde. Um den möglich besten Schutz vor eventueller Ansteckung zu gewährleisten, bauten die Betreiber eine Plexiglas-Scheibe zwischen dem Fahrer und seinen Gästen ein. So ausgerüstet war der "BÜ-BU" am 2. November wieder einsatzbereit und sollte besagten Nutzern zur Verfügung stehen.

Es kam anders. Die Pandemie - mit verschärften Sicherheitsregeln belegt - schlug erneut und diesmal noch härter zu. "Wir können wieder Linie fahren", wie die 20-köpfige Fahrbereitschaft wenige Tage zuvor noch hoffte, ging nicht auf. Das Datum, zu dem er wieder rollen sollte, war das, zu dem der Bürgerbus erneut in der Remise in der Friedhofstraße landete.

Wenigstens für Einzelfahrten zu medizinischen Anwendungen oder zum Arzt darf der Sechssitzer genutzt werden. Dazu muss ein Passagier rechtzeitig anrufen und sich anmelden. "Wir haben es schon im Frühjahr bemerkt, dass den Fahrdienstnutzern eine wichtige - und liebgewonnene - Gelegenheit fehlt. Es gibt zudem kein Taxi in Hammelburg", so die Bürgerbus-Geschäftsführerin, Beate Ritter-Schilling.

Es ist auch eine Frage des Geldes. Das Fahrzeug muss schließlich einsatzbereit sein. Langfristig machen sich die fehlenden 1,50 Euro, die der Fahrgast bezahlt, bemerkbar in der Kasse. Der Bürgerbus, der alle Hammelburger Stadtteile, in der Stadt weit gelegene Ziele, aber auch alle Gemeindeteile von Elfershausen und Fuchsstadt anfährt, muss unterhalten werden.

Die Einrichtung kann auf Zuschüsse der Stadt, des Marktes Elfershausen und Fuchsstadts und auf die kostenlose Inspektion durch das Autohaus Uhlmann zurückgreifen. Doch Kraftstoff, Reparaturen, Versicherung und der Tüv sind schließlich nicht umsonst zu haben. Da ist Unterstützung in Form von Spenden ein willkommenes Zubrot.

Sabina Hugo-Jaborek kennt solche Situationen. Die Fuchsstädter Rotkreuz-Bereitschaftsleiterin erinnerte sich an ähnliche Situationen, als sie mit Kollegen ebenfalls bei solchen Diensten unterwegs war. "Das ist jetzt nicht mehr möglich, den Zuschlag erhielten andere", bedauert sie. Doch diese Einrichtung will sie unterstützen und erschien mit fünf Hundert-Euro-Scheinen, die sie Ritter-Schilling übergab. Die Bereitschaft Fuchsstadt hatte für ihren Einsatz in der Pandemie eine Anerkennungssumme von 1500 Euro vom Ministerium erhalten und wollte "Gutes damit tun". Das ist gelungen. Neben dem Bürgerbus, erhielt auch die Hammelburger Tafel eine Summe in dieser Höhe. Den dritten Teil stellen die Rotkreuzler aus der Nachbargemeinde der Deutschen Knochenmark-Spende (DKMS) zur Verfügung. Auf dem Gesicht von Bürgerbus-Schatzmeister Hans-Georg Binder ist ein Lächeln zu sehen. "Wir haben einen neuen Bus bestellt, den wir ab dem Frühjahr in Betrieb nehmen wollen, mit zwei Sitzplätzen mehr. Denn unser Fahrzeug ist schon sechs Jahre im Dienst. Da ist jeder Euro willkommen", verrät er. "Die Fahrer engagieren sich ehrenamtlich und sollen ein vernünftiges Fahrzeug lenken können. Bei einem neuen Auto fließen auch immer Verbesserungen mit ein", fügt Ritter-Schilling mit ihrem Dank und einem Blumenstrauß an die Spenderin hinzu. Der Bürgerbus ist das vierte Fahrzeug in der elfjährigen Erfolgsgeschichte, die einst mit einem ausrangierten Schulbus begann, den die Initiatorinnen Annemarie Fell, Ingrid Scherpf, Angelika Beichel und Beate Ritter-Schilling erwarben.