Unternehmen bietet Drohnenflüge an
Autor: Arkadius Guzy
Euerdorf, Donnerstag, 03. Juli 2014
Wer sein Haus von oben sehen möchte, kann Gerald Oswald und seinen Oktokopter mieten. Er möchte seinen Service aber auch speziell Rettungskräften anbieten.
Leicht, fast spielerisch steuert Gerald Oswald sein Fluggerät über den Fußballplatz. Die Drohen mit acht Rotoren hält in der Luft ihre Position, sodass die Kamera problemlos Bilder von Euerdorf machen kann. Am Boden sieht Oswald auf seinem Monitor alles das, was der Oktokopter sieht.
Der Unternehmer bietet seit Kurzem zum Beispiel Hauseigentümern und Firmen an, das eigene Grundstück aus der Luft aufnehmen zu lassen. Als einen seiner ersten Aufträge hat Oswald für die Carl-von-Heß´sche Sozialstiftung das Dr.-Maria-Probst-Seniorenheim in Hammelburg mit seiner Drohne überflogen.
Übung im Herbst
Der Oktokopter behält dank GPS automatisch Position und Höhe bei, erklärt Oswald. Vom Boden aus muss er an seiner Fernbedienung nur Richtungsänderungen eingeben.
Bei größeren Aufnahmeterminen nimmt Oswald meist noch Unterstützung mit. Dann kann einer das Fluggerät steuern und der andere am Monitor kontrollieren, ob das Bild passt. Mit seiner neue Mitarbeiterin Patricia Piskorek hat Oswald eine zweite Kopter-Pilotin. Bei den Einsätzen sorgen sie gelegentlich für Aufsehen. Dann komme schon mal jemand und frage, was er mache.
Oswalds Service ist mehr als eine Spielerei. Er will seinen Dienst zum Beispiel auch Feuerwehren im Einsatzfall anbieten. Zwar würden dafür gerade die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, aber einen ersten Test soll es schon im Herbst bei einer Übung zusammen mit der Feuerwehr aus Gauaschach geben. Deren Kommandant und stellvertretender Vorsitzender, Alexander Marx, ist für Oswald Ansprechpartner.
"Eine Lagedarstellung von oben kann das Bild am Einsatzort abrunden", erklärt Marx. Er sei von der Idee begeistert und überzeugt.
Marx denkt zum Beispiel an Wald- und Vegetationsbrände, wo die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen vielleicht nicht sofort reinfahren kann. Auch bei Hochwasser könnten die Bilder einen ersten Eindruck vom Ausmaß verschaffen. Allerdings macht der Feuerwehrexperte deutlich: "Die Drohne kann eine Erkundung vor Ort mit eigenen Augen nicht ersetzten. Sie kann aber eine Ergänzung sein."
Die Technik muss noch unter Beweis stellen, dass sie im Ernstfall auch bei Rauch und Qualm und schlechten Verhältnissen eingesetzt werden kann. Denn die Drohne kann nur auf Sicht gesteuert werden. Auch die schnelle Verfügbarkeit muss sichergestellt werden. Dennoch: "Es ist eine super Sache", findet Marx. Eine Übung ist sie alle Mal wert.