Die Anwohner interessierten sich für die geplante Photovoltaikanlage. Sepp Bichler stellte sein Projekt vor. Die Anlage wurde nicht in Frage gestellt.
Bei der Info-Veranstaltung zum Thema Solarenergie ging es im gut gefüllten Schützenhaus um Grundsätzliches und Hintergrundinformation. Nicht in Frage gestellt wurde, ob die am Ortsrand geplante 7,3 Hektar große Photovoltaikanlage (PVA) von Sepp Bichler überhaupt gebaut werden soll.
Bürgermeister Jürgen Karle erinnerte daran, dass der Gemeinderat Wartmannsroth schon im Vorfeld sein Einverständnis zu diesem Projekt auf dem Flurabschnitt Rückfeld gab. Auch vor diesem Gremium hatte Bichler sein PVA-Projekt vorgestellt. Er ist Geschäftsführer der 2008 gegründeten Firma Energiebauern GmbH mit Sitz in Sielenbach (bei Augsburg). Was die Anwohner aus Völkersleier jetzt interessierte, war Bichlers Bestätigung, dass es sich bei dem geplanten Solarpark nicht um eine fest in die Landschaft hinein zementierte Anlage mit Flächenversieglung handelt, wie sie vor vielen Jahren am Ortsausgang in Richtung Heiligkreuz errichtet wurde.
Unter den auf schmalen Stelzen installierten und wieder entfernbaren PVA-Elementen hätten Schafe genug Platz für die Beweidung, erklärte Bichler. Außerdem biete eine solche PVA-Fläche den Schutz für Kleintiere der Natur. Zudem werde die Auflage erfüllt, am Rand der PVA begrünende Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen. "Man sieht in ein paar Jahren nichts mehr davon", versicherte Bichler. Allerdings könne wegen des vorgeschriebenen langwierigen Genehmigungsverfahrens frühestens in zwei Jahren mit der Errichtung der PVA gerechnet werden.
Man interessierte sich für die Rendite, die Bichler mit etwa fünf bis sechs Prozent angab. "Und wer kommt als Investor in Frage", wollte einer wissen. Die Bürger, aber auch die Gemeinde oder zum Beispiel eine Kommandit-Gesellschaft seien denkbar, sagt Bichler. Solch eine PVA sei rein rechnerisch auf 20 Jahre konzipiert. Bichler weiß aus Erfahrung: "Sie wird jedoch viel länger durchhalten". Weiterhin interessierten sich die Versammelten für technische Details wie zum Beispiel Stromschwankungen und Maßnahmen des Stromnetzbetreibers.
"Die Politik hat etliche positive Effekte des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes aus dem Jahr 2000 zunichte gemacht", sagte Hans-Josef Fell. Damals war er bei den Grünen noch im Bundestag gesessen. Mittlerweile ist er der Präsident der "Energy-Watch-Group". Karle kündigte Fells Vortrag über den Klimawandel und die erneuerbare Energie so an: "Fell ist gewissermaßen der Papst auf diesem Fachgebiet". Gestaunt hatten die Zuhörer darüber, dass China in Sachen Umwelt-Technik die Nase weit vorn habe. Klimaerwärmung, Unwetter und der Kampf um fossile Rohstoffe seien weltweit an der Tagesordnung. Deutschland laufe Gefahr, den technologischen Anschluss zum Beispiel in Sachen e-Mobilität zu verlieren, warnte Fell.