Druckartikel: Über drei Jahrzehnte für sozialen Wohnungsbau im Einsatz

Über drei Jahrzehnte für sozialen Wohnungsbau im Einsatz


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Freitag, 08. Juli 2022

Das schafft nicht jeder. Knapp 32 Jahre war Reiner Reuß Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft Hammelburg e. G. (WGH).
Geschäftsführender Vorstand Marco Lummel (links) und Vorsitzender Bürgermeister Armin Warmuth (rechts) dankten Reiner Reuß (3. v. l.) für sein langjähriges Engagement in der Wohnungsbaugenossenschaft. Gattin Silvia bekam Blumen.


Jetzt legte er mit Erreichen der Altersgrenze zu seinem 70. Geburtstag das Amt nieder. Im Rahmen einer Personalfeier wurde der Hammelburger im Elfershausener Gästehaus Ullrich verabschiedet.

Reiner Reuß trat im Dezember 1986 der WGH als Mitglied bei, das er noch heute ist. Die Familie bewohnte damals eine Genossenschaftswohnung in der Friedhofstraße. Als im darauffolgenden Jahr Karl Kessler aus dem Aufsichtsrat ausschied, "um Jüngeren Platz zu machen", schlug der heutige Ehrenvorsitzende Georg Sell vor, einen Mieter in das Gremium zu berufen, erinnerte der Geschäftsführende Vorsitzende, Marco Lummel in seiner Laudatio.

Ein Gespräch mit Reiner Reuß führte dazu, dass er im November 1987 bei der Hauptversammlung im Gasthaus "Zum Hirschen" einstimmig in den Aufsichtsrat gewählt wurde.

Zwei Jahre später schied Bürgermeister Karl Fell aus dem Vorstand aus. Der Aufsichtsrat entschied, Reiner Reuß für die Wahl zum Vorstand zu empfehlen - seinerzeit wurde der Vorstand noch von der Versammlung gewählt - und Reuß wurde erneut einmütig zum Vorstandsmitglied gewählt.

Große Projekte

Hier wirkte er bis Ende 2020 mit maßgeblichem Anteil für die positive Entwicklung der heimischen Wohnungsbaugenossenschaft. Eine würdige Verabschiedung verhinderten bis dato die Pandemiebestimmungen. In Reuß Amtszeit als Vorstand fielen neben zahlreichen Sanierungsmaßnahmen, wie die millionenschwere Generalsanierungen im Ofenthaler Weg und die Fassadenerneuerung in der Breslauer Straße, auch der Neubau in der Friedhofstraße mit Gesamtkosten von rund 4,4 Millionen Euro und der Umzug der WGH-Geschäftsstelle vom Marktplatz in die Adolf-Kolping-Straße. Sowohl Lummel als auch Vorstand und Bürgermeister Armin Warmuth dankten Reuß für seinen Einsatz und seine Entscheidungen mit einem Präsentkorb sowie einem Blumengebinde für Gattin Silvia. Vorsitzender Warmuth lobte die "hervorragende Zusammenarbeit über mehr als drei Jahrzehnte" sowie das Engagement und Mittragen der Entscheidungen des Verabschiedeten. Sein Dank galt auch dem gesamten WGH-Team. Zum 50. Geburtstag erhielt außerdem Mitglied Jürgen Bergander ein Präsent.

"Es war mir eine Ehre"

Der Verabschiedete selbst hoffte auf weiteren Erfolg für den sozialen Wohnungsbau in der Saalestadt und unterstrich: "Es war mir eine Ehre hier mitwirken zu dürfen". Zu seinen Aufgaben gehörten Entscheidungen über Wohnbau-Projekte, Budget-Planungen und beispielsweise Personaleinstellungen. "Ich habe viel gelernt von Georg Sell, dem ehemaligen Vorsitzenden der Raiffeisenbank", räumte er ein. "Deshalb, so hoffe ich, konnte ich meine Arbeit zufriedenstellend erfüllen. Doch mit 70 ist Schluss", fügte er hinzu.