Trockenheit von 2015 hat Folgen
Autor: Gerd Schaar
Oberthulba, Donnerstag, 14. Juli 2016
Extremer Klimawechsel macht den Forstbetrieben zu schaffen. Dennoch zog die FBG Rhön-Saale eine zufriedene Bilanz.
Zufrieden mit ihren holzwirtschaftlichen Ergebnissen ist die Forstbetriebs-Gemeinschaft (FBG) Rhön-Saale. FBG-Vorsitzender und Bürgermeister Gotthard Schlereth hatte zur Mitgliederversammlung am Mittwoch ins Gasthaus Grüner Kranz eingeladen.
Eiche starkt gefragt
"Es war ein arbeitsreiches Jahr", blickte FBG-Geschäftsführer Fabian Menzel zurück. War das Jahr 2015 durch Trockenheit gekennzeichnet, dessen späte Auswirkungen weiterhin zu schaffen machen, so sprach Menzel von einem bisherigen Überschwemmungsjahr 2016. Diese extremen Klimaverhältnisse machten sich nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im Forstbereich sehr bemerkbar. Trotzdem konnten sich die Ergebnisse der Holzvermarktung bei der FBG Rhön-Saale sehen lassen."Die Stammholzpreise sind besonders bei der weiterhin nachgefragten Eiche gestiegen", bestätigte Menzel das Top-Niveau Eiche. Den Durchschnittspreis für den Festmeter Eiche gab er mit 503 Euro an. Bei der Submission für Laubholz auf dem Lagerplatz Sailershausen / Lagerplatz Oberthulba seien 251 der insgesamt 271 Stämme über die FBG gehandelt worden. Menzels Statistik wies aus, dass die Eiche von ausgesucht hoher Qualität das Dreifache des Durchschnittspreises erreichen könne. In der Reihenfolge der Wertigkeit liegen dahinter die Buche, die Lärche, die Kiefer und die Fichte.
33 000 Festmeter verkauft
Etwa 33 000 Festmeter Laub- und Nadelholz verkaufte die FBG Rhön-Saale 2015 laut Statistik im Gegenwert von rund 2,14 Millionen Euro.
Demgegenüber standen auch die nicht zu übersehenden Ausgaben, so zum Beispiel für Personalkosten oder jene 350 000 junge Pflanzen für die Aufforstungen."Alle Verträge aus dem Vorjahr sind abgewickelt und erfüllt worden", berichtete Menzel. Nicht nur private Waldbesitzer nehmen die Dienste der FBG Rhön-Saale in Anspruch.
Die größten betreuten Waldflächen gehören den Kommunen: nämlich Oberthulba mit 1617 Hektar (ha), Elfershausen mit 1342 ha, Fuchsstadt und Nüdlingen mit jeweils 928 ha, Wartmannsroth mit 731 ha, Sulzthal mit 527 ha und Waldkörperschaften mit 370 ha, also 6443 ha der Kommunen. Das sind insgesamt 9270 ha Waldfläche der zurzeit 315 Mitglieder.
Diese Mitgliederversammlung war das geeignete Forum, neue Mitarbeiter der FBG vorzustellen. Neuer Revierleiter für den Bereich Fuchsstadt und Elfershausen ist Rainer Bräunig (46), der aus dem Steigerwald vor rund einem halben Jahr anreiste. Mit Jörg Dettloff (54) gibt es einen neuen Forstberater, der ebenfalls aus dem Bereich Steigerwald und Eltmann zur FBG Rhön-Saale kam. Menzel kündigte an: "In absehbarer Zeit werden wir noch einen weiteren Mitarbeiter brauchen."
Auf die Folgeerscheinungen des Trockenjahres 2015 ging Hans-Peter Schreier, forstlicher Berater der Waldbesitzer-Vereinigung (WBV) Bamberg und Steigerwald, mit seinem interessanten Vortrag ein. "Das vergangene Jahr war noch extremer als das Hitzejahr 2003", zeigte Schreier anhand seiner Aufzeichnungen. Die Bäume hätten bei dem Trockenstress angesichts von rund 40 Grad Hitze und gehörigem Wassermangel schon im Sommer mit Blätterabwurf vorzeitig reagiert. In Folge habe dies dem Borkenkäfer, Kupferstecher und Co den Weg für den Befall der Bäume erleichtert.
Schreier empfahl: "Entfernen Sie diese befallenen Bäume möglichst schnell und lagern Sie diese in mindestens 500 Meter Abstand zum Wald, denn die Vermehrungsrate der Käfer ist explosionsartig."