Trauer um Kurt Glöckler
Autor: Udo Sell
Wittershausen, Freitag, 18. Februar 2022
Er hat aus einem Malerbetrieb seines Vater ein Unternehmen errichtet. Glöckler erkannte früh die Zeichen der Zeit und setzte erfolgreich als einer der ersten auf wärmeisolierende Fassadenbeschichtung.
1969 übernahm Kurt Glöckler mit 31 Jahren von seinem Vater Fritz den elterlichen Verputzer-Betrieb in Wittershausen mit fünf Mitarbeitern. Schon der Großvater von Kurt Glöckler, Bruno Glöckler, führte 1928 ein Tünchergeschäft. In den folgenden Jahren spezialisierte sich das Handwerksunternehmen unter Kurt Glöcklers Führung zunehmend auf die Fassaden-Wärmedämmung und wuchs bundesweit zu einem Unternehmen mit einer Belegschaft von zeitweilig bis zu 120 Mitarbeitern heran. Heute existieren neben dem Hauptfirmensitz in Oberthulba, auch Zweigniederlassungen in Berlin und Hamburg. Bis zu 150 000 Quadratmeter wärmegedämmte Fassaden werden pro Jahr verbaut.
Ausbildung zum "Tünchner"
Kurt Glöckler wurde am 1. August 1938 in Frankfurt/Höchst als Sohn von Friedrich "Fritz" und Berta Glöckler geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und der Ausbildung zum "Tüncher" legte er im Jahre 1965 seine Meisterprüfung im Malerhandwerk ab.
Als er 1969 den elterlichen Verputzer-Betrieb in Wittershausen übernahm, fand er eine schwierige Konjunkturlage vor. Doch schon nach kurzer Zeit ergaben sich Kontakte zu Herstellern für ein neues Vollwärmeschutzsystem, die Verleger für ihr damals noch unbekanntes Produkt suchten. Viele Skeptiker gab es, die dem Maler Kurt Glöckler hiervon abrieten.
Doch er erkannte die Zeichen der Zeit, und so baute er als Pionier mit dieser wärmeisolierenden Fassadenbeschichtung den väterlichen Betrieb zu einem Unternehmen aus, welches im Laufe der Zeit Niederlassungen in Berlin und Hamburg errichtete. Gemeinsam mit seinem Bruder Robert Glöckler führte er das Firmenwachstum erfolgreich weiter. 1982 wurde aus einem kleinen Einzelunternehmen des Vaters, die Kurt Glöckler GmbH.
Umzug nach Oberthulba
Infolge der Expansion wurde das bisherige Firmengebäude in Wittershausen zu klein, das Unternehmen bezog 1990 im Gewerbegebiet von Oberthulba ein eigens hierfür errichtetes, repräsentatives Verwaltungs- und Lagergebäude.
Mit Kurt Glöcklers Sohn Marcus kam 1992 die vierte Generation ins Familienunternehmen. Seit sich Kurt Glöckler 2003 altersbedingt aus der Geschäftsführung zurückzog, liegt die Geschäftsleitung in den Händen von Sohn Marcus und Bruder Robert Glöckler. Kurt Glöckler stand den beiden jedoch bis kurz vor seinem Tod stets beratend zur Seite.
Durch die weitere Niederlassung in Hamburg 2004 vergrößerte sich der Einsatzbereich der wärmegedämmten Fassaden nun auf das gesamte Bundesgebiet.