Tagung in Hammelburg: Aufbruchstimmung in der Reserve
Autor: Redaktion
Hammelburg, Freitag, 07. Dezember 2018
200 Teilnehmer der Reserve des Deutschen Heeres tagten im Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg.
Die Reserve des Deutschen Heeres hat sich kürzlich zu ihrer Arbeitstagung am Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg getroffen. Die rund 200 Teilnehmenden freuten sich über die positive Aufbruchstimmung im Heer, die nun auch die Reserve erfassen soll.
"Es tut sich was im Deutschen Heer - es geht vor allem in den allseits bekannten 'Mängelbereichen' positiv voran. Ganz gleich, ob ich mit Menschen innerhalb oder außerhalb der Bundeswehr spreche, jeder hat den Eindruck, dass sich in unserem Heer vieles zum Positiven verändert. Und diese Aufbruchstimmung möchten wir bei dieser Tagung an Sie weitergeben", benannte der Tagungsleiter, Generalleutnant Johann Langenegger, das Ziel der Veranstaltung. Er zeichnet als Kommandeur Einsatz im Kommando Heer und Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres für Reservistenangelegenheiten in der größten Teilstreitkraft der Bundeswehr verantwortlich.
Informationen aus allen Führungsebenen
Inhaltlich stand eine Vortragsreihe zu aktuellen Entwicklungen in der Reserve im Mittelpunkt. Der Inspizient für Reservistenangelegenheiten im Heer, Oberst Bernd Holthusen, berichtete von seinen Beobachtungen: "Die Reserve ist professioneller geworden. Wenn ich beispielsweise die Fallschirmjäger sehe, wie sie selbst üben oder eine Übung der aktiven Truppe begleiten, so ist das Leistungsbild beeindruckend. Teilweise ist kaum ein Unterschied zwischen Reserve und Aktiven auszumachen."
Damit die Reserve effektiv eingesetzt werden könne, sei eine ausreichende Stellenbesetzung in den Ergänzungstruppenteilen das Ziel. "Der Erfolg bei der Stellenbesetzung hängt sehr stark von den handelnden Personen ab. Nur wer sich kümmert, hat Erfolg", benannte Holthusen eine Voraussetzung für eine starke Reserve. Als gelungenes Beispiel führte er die 5. Kompanie des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 in Füssen mit einer Stellenbesetzung von knapp 90 Prozent an: "Dort klappt das Zusammenspiel der Akteure. Damit meine ich sowohl den Kompaniechef, Major der Reserve Tomasz Dymel, als auch das Bataillon, das ausscheidende Soldaten für eine weitere Dienstleistung in der Reserve wirbt."
Wachstum von 2000 Soldaten pro Jahr
Als Stellvertreter des Generalinspekteurs ist Vizeadmiral Joachim Rühle der oberste Beauftragte für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr. Er bestätigte die Aufbruchstimmung für die gesamte Bundeswehr: "Die Bundeswehr befindet sich im Aufbruch, die Trendwende Personal läuft gut. Zurzeit verzeichnen wir ein Wachstum von rund 2000 Soldaten pro Jahr."
Um die Stellenbesetzung der Reservedienstposten auf ein ähnlich hohes Niveau zu bringen, müsse die Beorderung ehemaliger Soldaten verbindlich sein. "Dies kann zum Wegfall des Freiwilligkeitsprinzips führen", betonte er die Folgen einer solchen Entscheidung. Darüber hinaus gelte es, die Ergänzungstruppenteile auch mit Material, Ausrüstung und Unterkunftskapazität auszustatten.
Die weiteren Vortragenden aus dem Bundesministerium der Verteidigung, dem Kommando Heer, dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, dem Streitkräfteamt sowie Angehörige der Reserve berichteten über aktuelle Entwicklungen sowie Erfahrungen aus ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich.