"Süchtig nach dieser Stimme"
Autor: Gerd Schaar
Elfershausen, Donnerstag, 21. November 2013
Jutta Wieczorek begeisterte mit Gospeln und Balladen in der Kirche in Elfershausen. Die Fans reisten bis zu 350 Kilometer weit.
Die rund 150 Sitzplätze in der Elfershausener Dorfkirche St. Mariä waren nahezu alle besetzt, als dort die gewaltige Stimme von Jutta Wieczorek mit Gospelgesängen und Balladen zur Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit erklang. Begleitet wurde sie von Oliver Gerber auf dem Keyboard.
Längst gibt es Fangemeinschaften, die den Konzerten von Wieczorek regelmäßig hinterher reisen. So zum Beispiel das Ehepaar Kurt und Barbara Schmuck aus Dierdorf (Westerwald): "Die 350 Kilometer Anreise nehmen wir gern in Kauf", bestätigt Barbara Schmuck. Freilich werde dann auch in der unterfränkischen Region übernachtet. "Das erste Mal haben wir vor eineinhalb Jahren die tolle Stimme von Wieczorek am Wittelsbacher Turm gehört", sagt Barbara Schmuck und fügt an: "Seitdem sind wir süchtig danach". In Sondershausen, auf der Hallburg und in Elfershausen seien sie auf Wieczoreks Konzerten gewesen.
"Nicht nur die Stimme sondern die ganze Frau ist klasse", so Barbara Schmuck. Mittlerweile sei schon eine tolle Freundschaft entstanden, kann Wieczorek bestätigen.
Zuhörer Bernd Fraunberger samt Ehefrau Mechthild ist aus Ebenhausen extra für das Gospelkonzert angereist. "Wir hören der Sängerin auch gerne zu, wenn sie mit ihrer Rockband unterwegs ist", verrät Bernd Fraunberger. "Das ist zwar eine ganz andere Musikrichtung als heute der Gospel. Aber Wieczorek bringt auch die Rockmusik recht gut". Da könne man ja gar nicht anders, als regelmäßig ihre Veranstaltungen zu besuchen. "Diese enorme Stimme braucht gar kein Mikrofon", meint Zuhörer Alfons Schneider.
Dass die begnadete Sängerin zurzeit unter einer Erkältung leidet, bekamen die Zuhörer nicht mit. "Ich habe seit einiger Zeit sogar mit dem Rauchen aufgehört", verrät Wieczorek.
Schon mit ihrem ersten Song "Blowing in the Wind" gelang es ihr, den stark hallenden Kirchenraum mit ihrer kraftvollen Altstimme zu verzaubern. Weitere bekannte Lieder wie "Bridge over troubled Water", "Down by the Riverside", "When the Saints go marching in" oder "Can you feel the Love tonight" fügten sich an. Der einzige deutsche Titel war eine Eigenkomposition von Wieczorek "Ich lieb´ zuviel".
Hinter allen Liedern standen die Ernsthaftigkeit des Lebens, göttliche Botschaften und vor allen die erlösenden Hoffnungsgedanken. Wieczoreks Ausstrahlung und einmalige Stimme faszinierten die Zuhörer. Spätestens nach der Hälfte des eineinhalbstündigen Konzerts wurde eifrig im Takt mitgeklatscht. Freilich war wegen des frenetischen Schlussapplauses noch eine Zugabe fällig. Danach lud Alois Knüttel zum heißen Glühwein am Kirchentor ein.