Suche nach einer Verkehrslösung für die Hammelburger Innenstadt
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Freitag, 14. Dezember 2018
Anlieger in Wohngebieten klagen über das Fahrzeugaufkommen, die Geschäftsleute wollen die Erreichbarkeit für ihre Kunden: Gibt es eine Lösung?
Der Verkehr ist seit rund 30 Jahren ein umstrittenes Thema. Wieder einmal startet die Stadt den Versuch, eine Lösung zu finden. Eine Bürgerversammlung am Donnerstagabend gab den Auftakt.
Ein fertiges Verkehrskonzept kam an dem Abend nicht heraus. Dafür waren die Interessen der verschiedenen Straßen zu gegensätzlich. Dafür waren die Ideen zu verschieden und teilweise widersprüchlich: Sperrung, Einbahnstraße, Ringverkehr um die Altstadt.
Was anderes war aber auch nicht erwartet worden. Die Bürgerversammlung sollte vielmehr dazu dienen, Anregungen zu liefern und den Dialogprozess zu eröffnen, wie Stadtbaumeister Detlef Mohr erklärte.
Verkehrsplaner Christoph Link stellte noch einmal sein Gutachten vor. Dessen Quintessenz ist, dass der Durchgangsverkehr mit zwei Mitteln aus der Altstadt herausgehalten werden könnte: durch die Sperrung der Durchfahrt in der Rote-Kreuz-Straße und in der inneren Kissinger Straße.
Karlheinz Franz präsentierte aktuelle Zahlen aus den Messungen der Gebietsverkehrswacht (siehe Info am Ende des Artikels). "Wir erheben seit vielen Jahren Verkehrsdaten als Hilfestellung für die Gemeinden", sagte der Vorsitzende der Gebietsverkehrswacht. Das geschehe anonym.
Ein neues Erfassungsgerät zählt die Fahrzeuge, misst deren Geschwindigkeit sowie Länge, um sie verschiedenen Kategorien zuordnen zu können. "Es werden keine Film- und Fotoaufnahmen gemacht", sagte Franz. Denn diese aufgebrachten Behauptungen kursierten in den vergangenen Wochen.
Die Zahlen der Gebietsverkehrswacht weichen von den Ergebnissen des Verkehrsplaners ab, was Franz mit unterschiedlichen Messpunkten erklärte. Es gebe auch jahreszeitliche Schwankungen, sagte Link. "Die Größenordnungen stimmen", meinte er. Stefan Seufert, Anwohner der Rote-Kreuz-Straße, begrüßte Links Vorschlag, die Straße zu sperren. Bei Roland Kippes, Geschäftsführer von Consulta, weckte die Idee dagegen die Sorge, dass die Kunden sein Steuerberatungsbüro dann nicht mehr erreichen könnten.