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Stichwahl um Hammelburger Bürgermeisteramt


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Sonntag, 16. März 2014

Wer der neue Rathauschef in Hammelburg wird, entscheidet sich erst am 30. März.
Zufriedene Kandidaten (von links): Stefan Lang, Dominik Sitter und Armin Warmuth am Wahlabend. Foto: Arkadius Guzy


Die Prognose von Stefan Lang hat sich fast bewahrheitet. Der Bürgermeisterkandidat von CBB, SPD, Grüne/ BfU, Junge Liste und H.A.B. hatte am Sonntagabend vorab eine SMS für seine Kollegen abgespeichert. "Darin habe ich für Armin Warmuth 44 Prozent, für mich 38 Prozent und für Dominik Sitter 18 Prozent eingetragen", sagte Lang.

Am Ende entfielen auf Armin Warmuth (CSU) auch tatsächlich 44,08 Prozent der Stimmen. Stefan Lang kam auf 34,54 Prozent und Dominik Sitter (Bürgerliste Obereschenbach) auf 21,38 Prozent. Somit kommt es am 30. März zu einer Stichwahl zwischen Warmuth und Lang. Das zeichnete sich bereits früh ab, nachdem die ersten Stimmbezirke ausgezählt waren. Es kristallisierte sich auch schnell heraus, dass Warmuth im mittleren 40er Bereich, Lang im mittleren 30er Bereich und Sitter bei 20 Prozent landen würden. Es gab keine großen Schwankungen während des Abends.

Mit ihren Ergebnissen waren alle drei Kandidaten zufrieden. "Ich gehe nicht geknickt hinaus", erklärte Sitter. Er habe sich vor der Wahl auf keine Zahl festgelegt. Die 21 Prozent seien ein Ergebnis, mit dem man gut leben könne. Sitter: "Mir hat vor der Wahl jemand gesagt, dass ich nicht über zehn Prozent kommen werde."

Einige Hammelburger Wähler, die sich in der Markthalle versammelt hatten, um das Auszählungsergebnis live mitzuverfolgen, zeigten sich überrascht über Sitters Ergebnis. Mit einer so hohen Stimmenzahl hatten sie nicht gerechnet. Mit der Erwartung einer Stichwahl waren aber die meisten Zuschauer in der Markthalle eingetroffen.
Auch wenn der Kandidat der Bürgerliste Obereschenbach bei dem Stechen in zwei Wochen nicht mehr dabei ist, kann er dennoch noch ein entscheidendes Wort mitreden. Denn wer am 30. März als Sieger hervorgeht, hängt nicht zuletzt davon ab, auf welche Seite sich Sitters Wähler schlagen werden.

Obereschenbach berät

Eine Empfehlung gab Sitter am gestrigen Abend noch nicht. "Wir haben keinen Plan B", meinte er. Heute Abend will die Bürgerliste Obereschenbach sich aber zusammensetzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Das Treffen entscheidet, ob es eine Wahlempfehlung geben wird.

"Wir werden allgemein um die Hammelburger Stimmen kämpfen", erklärte Lang. Der Nüdlinger war als Nicht-Hammelburger mit seinem Ergebnis ebenfalls zufrieden. Es entsprach ja ungefähr seiner Erwartung. Auch Warmuth muss in den zwei Wochen bis zum 30. März noch einmal alle Kräfte mobilisieren und "um jede Stimme werben". Er äußerte sich "sehr zufrieden" über den Wahlausgang. Warmuth lobte den fairen Wahlkampf. "Das ist ein positives Zeichen für die künftige Zusammenarbeit im Stadtrat", sagte er.

Die Wahlbeteiligung für die Bürgermeisterwahl lag bei 65,20 Prozent. Das ist weniger als vor sechs Jahren. Damals beteiligten sich rund 68 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung über den künftigen Rathauschef. Gestiegen ist dafür noch einmal die Zahl der Briefwähler. Etwas mehr als jeder zweite Stimmberechtigte nutzte diese Alternative: Die Quote der Briefwähler liegt bei rund 52 Prozent.

Nach Angaben von August Brendan von der Stadt Hammelburg ist die Zahl der Briefwähler besonders in den Stadtteilen gestiegen. Die Stadtteile hätten die Kernstadt sogar überholt. Die hohe Quote führte dazu, dass bei der Auszählung Morlesau mit Feuerthal zusammengelegt werden musste. Denn in Morlesau waren weniger als 50 Stimmberechtigte am Sonntag an die Wahlurnen gegangen.