Startschuss fürs Hammelburger Jubiläumsjahr
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Donnerstag, 24. Sept. 2015
Die Werbekampagne für 2016 rollt an. Die Stadt will auf den großen Veranstaltungsreigen, der ansteht, aufmerksam machen. Schließlich hat sie nicht nur einen Grund zum Feiern.
Ein Jahr mit vielen originellen und einzigartigen Veranstaltungen kündigt sich an. "Ich bin stolz auf die vielen Aktivitäten und Ideen", sagte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). Zusammen mit Elfriede Böck vom Amt für Tourismus und Kultur und den Verantwortlichen aus den Arbeitskreisen, Alfred Jeurink, Dieter Vogler, Maria Heckmann, Andrea Mohr und Johannes Deinlein, stellte er das Jubiläumsprogramm für 2016 vor. Damit fiel zugleich der Start für die Werbekampagne.
Die beiden zentralen Veranstaltungen sind der Festakt am 23. April 2016, zu dem Finanz- und Heimatminister Markus Söder geladen ist, sowie das große Stadtfest im Rahmen von Wein- und Gaumenfreuden am Wochenende ab 11. Juni.
Dazu kommen über das ganze Jahr verteilt weitere Veranstaltungen, darunter zum Beispiel die Tage der Hammelburger Kirchenmusik im Oktober mit einem Konzert von "Viva Voce". Die Jahrestagung Städtebauförderung der Bezirksregierung Unterfranken ist 2016 ebenfalls zu Gast in Hammelburg, wie Warmuth ankündigte.
Spezielle Projekte laufen bereits: So sammelt Heckmann "Ja-Worte" zu Hammelburg. Sie hat schon 60 Zitate, die sich zu der Stadt bekennen, zusammen, 1300 Statements von Bürgern und Besuchern sind das Ziel.
Künstler aus aller Welt befassen sich per Postkarte (Mail-Art) mit dem Thema Bocksbeutel. Die Karten werden im Juni und Juli in der früheren Schreinerei Heinickel am Viehmarkt präsentiert, erklärte Mohr. Außerdem gibt es eine Ausstellung "Zeiträume" mit Kunstschaffenden aus Hammelburg in zwei leer stehenden Geschäften. Ein Jubiläumswein aller Hammelburger Winzer und ein Buch zur Hammelburger Geschichte ergänzen das Angebot.
Viele Vereine machen mit
Hinter dem umfangreichen Programm steht das Engagement von Bürgern, Vereinen und Organisationen. Jeurink berichtete: "Wir sind von der Resonanz selbst erschlagen worden. Man kann wirklich sagen, dass die Veranstaltungen auf den Schultern der Bürger und Vereine stehen."Ab sofort ist die Jubiläums-Internetseite freigeschaltet (www.1300-jahre-hammelburg.de). Vogler hat sie gestaltet. Unter der Adresse sind Informationen zu allen Projekten und ein laufend aktualisierter Veranstaltungskalender zu finden. Vogler, selbst historisch interessiert, sagte: "Mir war auch die Geschichte wichtig. Die Leute sollen wissen, warum wir feiern."
Deswegen hat er Hintergrundinformationen zum vierfachen Jubiläumsjahr 2016 zusammengestellt: 1300 Jahre Erstnennung der Stadt, 300 Jahre Steinthalkapelle, 200 Jahre Zugehörigkeit zu Bayern, 150 Jahre deutscher Bruderkrieg. Heden II., Spross eines ostfränkischen Adelsgeschlechts und Herzog des Herzogtums Thüringen, schenkte im Jahr 716 sein Erbgut an Erzbischof Willibrord vom Kloster Echternach. "Hammelburg muss damals bereits ein bedeutender Ort gewesen sein", meinte Vogler.
Die Schenkung ist die erste bezeugte Nennung von Hammelburg. Zwar gibt es die Urkunde dazu im Original nicht mehr, doch ist deren Text als Abschrift in einer Chronik aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Die Forschungsbibliothek in Gotha verwahrt das Buch. "Andere Orte aus dem Saaletal sind in der Urkunde nicht erwähnt", betonte Vogler - ein kleiner Seitenhieb auf Euerdorf, das im kommenden Jahr auch sein 1300-jähriges Jubiläum feiert.
Neben der Internetseite wird die Stadt mit Bannern an den Stadteingängen und weiteren Werbemitteln auf das Jubiläum hinweisen. Die Materialien gehen demnächst in Produktion. Eine repräsentative Werbewand mit dem Logo für den Rathausremter ist bereits da. Es gibt eine Kooperation mit der Erfurter Bahn. Sie wird einen Schriftzug auf ihre Saaletal-Züge kleben.
Der Stadtrat hat 100 000 Euro als Budget für das Festjahr zur Verfügung gestellt. Die Stadt hofft angesichts der Haushaltslage allerdings auch auf Sponsoren und Spender.
Überregional findet das Jubiläum bereits Aufmerksamkeit: Das Bayerische Fernsehen drehte im Juni Aufnahmen für einen größeren Beitrag über die Stadt. Und am 18. September will laut Bürgermeister das ZDF den Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche übertragen.
"Hammelburg kann nach Würzburg die zweitälteste Nennung einer unterfränkischen Stadt vorweisen", sagte Warmuth stolz. Mit Bezug auf die Statistik des Städtetags fügte er hinzu: "Es gibt nicht allzu viele Städte, die ein so hohes Alter haben."