Druckartikel: Stadt sucht Hüttenbesitzer

Stadt sucht Hüttenbesitzer


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Dienstag, 10. Juni 2014

Ein Büro arbeitet derzeit an dem Konzept für die Weinbergshütten. Die Stadt startet daher noch einmal einen Aufruf an die Eigentümer und nennt Kriterien für die Nutzung der Häuschen.
Bisher kann man nur bei Weinbergswanderungen an den Hütten essen und trinken. Foto: Archiv/ Markus Reeh


Wer sich dem Hüttenkonzept der Stadt anschließen will, hat noch zwei Wochen lang Zeit, sich bei der Verwaltung zu melden. Bisher sind laut Bauamt zwölf Weinbergshäuschen gelistet. Sie finden sich nicht nur in Hammelburg, sondern auch in Untereschenbach, Obereschenbach und Untererthal. Denn auch Eigentümer aus den Stadtteilen können mitmachen.

Die gemeldeten Hütten werden in einen neuen Flächennutzungsplan eingetragen. Dann können sie für eine gastronomische Nutzung geöffnet werden, die über die sporadische Öffnung im Rahmen von Weinbergswanderungen hinausgeht. Es gibt aber einige Voraussetzungen dafür, die wichtigste: Der Neubau von Hütten ist ausgeschlossen. Es wird nur der Bestand erfasst. Auch ein Hotelbetrieb ist unzulässig. Es soll keine Übernachtungen in den Hütten geben.

"Erholung, Natur und Landschaft, Wein und andere regionale Produkte müssen im Fokus der einzelnen Hüttenangebote stehen", heißt es in dem Aufruf an die Eigentümer. Die Stadt will darauf achten, dass die Öffnung der Hütten die Kulturlandschaft und die Umwelt nicht zusätzlich belastet. So müssen die Eigentümer ein "umweltverträgliches Betriebskonzept" nachweisen, dass zum Beispiel die Ver- und Entsorgung regelt.

Denn die Nutzung der Hütten als "touristische Genuss- beziehungsweise Informationshütten" ist etwas ganz Neues. Dafür waren die Häuschen bisher nicht ausgelegt. Sie dienten in erster Linie als Geräteschuppen und Unterstellmöglichkeit für die Weinbergsarbeiter. Diese Funktionen haben die Hütten aber mittlerweile zu einem großen Teil verloren.

Der Aufwand für ein Betriebskonzept dürfte für die Nebenerwerbswinzer zu groß sein. Daher werden wohl nicht mehr allzu viele Hütten zusätzlich gemeldet. Den kleineren Winzern reicht schon die Arbeit, die sie zum Beispiel mit den Führungen haben. So ist das Konzept für Haupterwerbswinzer und vor allem Hütteneigentümer mit gastronomischem Hintergrund interessant, wie ein Teilnehmer einer Gesprächsrunde zum Hüttenkonzept bestätigt. Diese fand Anfang Mai statt, um die Idee noch einmal vorzustellen und die Teilnahmebereitschaft abzufragen.