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Stadt ersteigert Problemanwesen


Autor: Arkadius Guzy

Diebach, Mittwoch, 07. Dezember 2016

Nun hat es endlich geklappt. Im zweiten Anlauf ist die baufällige Scheune samt Wohnhaus in der Ortsdurchfahrt an die Kommune gegangen.
Im April bricht das Tor der Scheune aus der Verankerung. Foto: Archiv/Arkadius Guzy


Diesmal ist die Zwangsversteigerung ohne große Aufregung abgelaufen. Für ihr Gebot von 75 Euro bekam die Stadt beim Termin am Dienstagnachmittag den Zuschlag für das abrissreife Anwesen in der Ortsdurchfahrt.

Diesmal gab es auch keinen Mitbieter, auch wenn die Anwesenheit einer Frau bei den Diebachern für einen Moment der Unsicherheit sorgte.

Rund zehn Bewohner aus dem Ort, darunter Stadträtin und Ortsbeauftragte Elisabeth Assmann (Grüne), verfolgten die Versteigerung. Sie waren auf den Verlauf gespannt, weil am Abend zuvor beobachtet worden war, wie eine Frau das Anwesen anschaute, wie Assmann berichtet. Diese Frau sei dann unter den Besuchern des Versteigerungstermins gesichtet worden.

Doch es ging alles gut. So äußert sich Assmann zufrieden, auch wenn sie bedauert, dass ein Dreivierteljahr Zeit verloren wurde. "Wir sind froh, dass nun eine Klippe umschifft ist." Für die weitere Planung im Rahmen der Dorferneuerung stehe die Immobilie nicht mehr im Weg.

Zufrieden ist auch Bürgermeister Armin Warmuth (CSU), der bei der Versteigerung dabei war - zufrieden vor allem mit dem Preis. Denn bei der Zwangsversteigerung im Februar hatten sich die Gebote noch in den Tausenderbereich hochgeschaukelt. Bei 10 100 Euro musste die Stadt damals aussteigen und verlor den Bieterwettkampf. Das Wertgutachten setzt für die Scheune und das Wohnhaus jeweils einen Verkehrswert von einem Euro fest.

Zunächst wird nun die Scheune abgerissen. Gerade sie ist seit Jahren ein Ärgernis. Ihr Zustand ist schon lange eine Gefahr für die Verkehrssicherheit. Im April krachte sogar das Tor auf die Straße, weil ein Stützbalken die Last nicht mehr tragen konnte und zusammenbrach. Bereits vor mehr als zehn Jahren gab es an den damaligen Eigentümer die erste Aufforderung, Sicherungsmaßnahmen zu treffen.

Mit dem Abriss wird der Gehweg wieder problemlos begehbar. Alles Weitere, also die Frage, was mit dem Wohnhaus passiert, werde sich erst noch entscheiden, erklärt Warmuth. Auch er verweist damit auf den Fortgang der Dorferneuerung.

Vor wenigen Tagen haben die Planer den Ideenkatalog an das Amt für ländliche Entwicklung weitergeleitet. Nun wird das Amt mit der Stadt über die Höhe des Budgets für die Dorferneuerung verhandeln und damit den Umfang festlegen.