Das Gewerbegebiet bekommt Zuwachs. Sobald ein weiteres Stück des Areals durch eine neue Stichstraße erschlossen ist, will Bootstransporte Keller mit dem Bau seiner neuen Niederlassung beginnen. Die Autobahnnähe hat das Unternehmen gelockt, wie Rainer Keller erklärt. "Wir wollen nicht mehr durch Ortschaften kurven", sagt der Firmeninhaber.

Seine 1997 gegründete Spedition hat sich mit den Jahren auf den Transport von Booten und Yachten spezialisiert. Die Idee habe sich durch das eigene Hobby entwickelt, erklärt Keller. Er hat selbst ein Boot auf dem Main liegen.

"Wir können Motorboote bis 50 Fuß und Segelboote bis 55 Fuß transportieren", erläutert Keller. Das entspricht einer Bootslänge von mehr als 15 beziehungsweise 16 Metern. Das Unternehmen überführt Boote von einem Liegeplatz zum anderen oder vom Verkäufer zum Käufer. "Wir fahren auch für Werften, Bootshändler und -makler", sagt Keller. Den größten Teil der Kundschaft machten aber Privatleute aus. Übers Internet würden sie auf das Angebot aufmerksam.

Zu Lande und zu Wasser
Das Unternehmen hat laut Keller neun Fahrer. Der Firmenchef sitzt selbst noch hinter dem Lenkrad: "Ich fahre seit 34 Jahren Lkw." Bei den Transporten geht es gelegentlich nicht nur über Land. Die mehrtägigen Touren durch Europa können komplex zusammengesetzt sein.

Keller berichtet beispielhaft von einem solchen Fall: Da ein Boot an seinem Liegeplatz nicht verladen werden konnte, steuerte er mit seinem Lkw zunächst einen geeigneten Hafen an. Von dort ging es mit dem Taxi zum Anlegeplatz. Mit dem Boot fuhr er dann zu dem Hafen zurück, wo er den Lkw abgestellt hatte. Um für solche Situationen vorbereitet zu sein, haben die Mitarbeiter Sportboot-Führerscheine für Binnen und See.
Aber schon bevor es auf Reisen geht, wird es komplex. Die Touren erfordern eine gute Vorbereitung: Für die Großtransporte müssen bei den Behörden der Transitländer Genehmigungen und Begleitfahrzeuge organisiert werden.

Neben der Spezialisierung bietet das Unternehmen weiterhin normale Speditionsdienste an. Es verfügt über insgesamt acht Zugmaschinen. Freizeitkapitäne können ihre Boote über den Winter in einer Halle einlagern lassen. Das werde vor allem von Bootseigentümern aus der Region genutzt.

Dafür soll in Fuchsstadt eine neue Halle entstehen. Auf dem Gelände ist auch eine Werkstatt und eine Stellfläche geplant. Den Standort in Büchold löst Keller auf, er bleibt künftig nur noch der private Wohnsitz.

Vielleicht passiert im Gewerbegebiet in Fuchsstadt demnächst sogar noch mehr: Laut Bürgermeister Peter Hart denkt ein weiteres Unternehmen über eine Ansiedlung nach. Es habe zunächst aber noch um Diskretion gebeten. Bis März wolle das Unternehmen entscheiden.