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Solidarität & Geschichte


Autor: Winfried Ehling

Fuchsstadt, Sonntag, 27. August 2017

Die Fuchsstädter stellten ein fantastisches Programm auf die Beine
Ein Veloziped.


Mit Ausstellungen, historischen Bildern sowie Vereins- und Privatinitiativen bot das Heimatfest Attraktionen, die Schaulustige in Scharen anzogen. Wer am heißen Sommersamstag einen Fußmarsch nicht scheute, gewann intensive Eindrücke darüber, was Solidarität und Geschichtsbewusstsein bewirken können.

Eine sehenswerte Ausstellung von "Motorädern im Wandel vergangener Jahre", stellte der heimische Motorsportclub (MSC) in der Hauptstraße vor - darunter Raritäten aus den Zweirad-Pionierjahren. Glanzstück war ein Moto Guzzi-Rad mit Aufbau des Typs "Ercole" aus dem Jahr 1961, ausgestattet mit 17 PS.

Gleich um die Ecke etablierte sich eine Hochzeitsgesellschaft in der Garderobe des frühen 20sten Jahrhunderts, die nach dem Mahl durch die Straßen zogen, dabei alle erreichbaren Stationen besuchten und sich und die Brautleute feiern ließen. Die von FC-Mitgliedern organisierte Heirat fand im Hof von Erwin Wahler statt.

In der Gräfenbrunner Straße präsentierte die FC-Theatergruppe ihren Einakter vom Vater. der einen Fußballer zum Schwiegersohn wollte. Akkordarbeit verrichteten sieben Frauen, die rund 100 Bretter "Matte-Plootz" für den Gemeinde-Backofen produzierten.

Der Kirchgaden ist bei allen Festivitäten ein beliebtes Areal. Hier stellte Georg seine gemalten Bilder aus mehr als 30 Jahren aus. Neben dem Kunst-Handwerkerstand fanden sich auch die Jäger, die Wildschwein- Bratwurst anboten. Ein an der Leine geführtes, lebendes Exemplar wurde zum Publikumsliebling.

Die Möglichkeit, das Dorfmuseum zu inspizieren, ließen sich viele Besucher nicht entgehen. Denn die Museums- und Landmaschinenfreunde sind laufend damit beschäftigt Reparaturen und neue Ausstellungen einzubringen. Gleich gegenüber erteilte Lehrerin Renate Kippes im Pfarrhaus Schulunterricht aus dem Zeitalter der Schiefertafeln, Griffel-Kästchen und Wandbilder.

Wer alle Stationen besuchen wollte, musste sich sputen, um die Miniatur der Kohlenbergkapelle bei Rudi Volpert von der KAB zu besichtigen oder den Hausgarten des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) in der Oberen Dorfstraße. Dort wuschen auch Frauen nach "alter Mütter Sitte" die Wäsche im Bottich und mit Waschbrett. Derweil zogen die Fuschter Euls mit Pauke und viel Lärm durch das Dorf zum Stadtpark, wo sie das alte Kirchweih-Brauchtum des "Göügerschloans" vorführten.

Die Feuerwehr, das rote Kreuz, so vieles mehr: Es gäbe noch vieles über weitere Aktionen zu berichten, deren Beschreibung jedoch den Rahmen sprengen würde. Selbstredend warteten die Vereine mit Essen und Getränken auf, darunter Schmankerln wie gegrillte Blutwurst mit Kartoffeln, Apfelmost oder Schmalzbrot. Am Abend warteten die "Troglauer" im Festzelt.